Augsburger Allgemeine (Land West)

Glücklich gelandet

Fußball Der FC Augsburg bezieht auf Teneriffa sein Trainingsl­ager. Alle 33 Profis durften mit. Trainer Manuel Baum will in den wenigen Tagen „Details vertiefen“

- VON JOHANNES GRAF

Bei der Anreise unterschie­den sich die Fußballpro­fis des FC Augsburg nicht von jenen Touristen, die mit ihnen auf die kanarische Insel Teneriffa fliegen. Artig geben die Spieler ihr Gepäck auf, durchlaufe­n neben quengelnde­n Kleinkinde­rn den Sicherheit­scheck am Flughafen und nehmen in der Linienmasc­hine Platz. Das hängt einerseits damit zusammen, dass der Bundesligi­st aufs Geld achtet, anderersei­ts lässt er sich das Trainingsl­ager im Rahmen seiner Vermarktun­g bezahlen. Die Augsburger genießen inzwischen einen guten Ruf, sind in ganz Europa willkommen, das Reiseunter­nehmen FTI wirbt mit dem FCA.

Sport-Geschäftsf­ührer Stefan Reuter betritt gewohntes Terrain, als er mit dem FCA-Tross auf der Insel landet. Bereits als Manager des Ex-Zweitligis­ten 1860 München weilte der 51-Jährige weit im Süden und war von der Anlage, auf der die Augsburger bis Sonntag trainieren werden, begeistert. Ebenso betreten die Spieler strahlend die „Teneriffe Top Training“-Anlage an der Costa Adeje im Südwesten der Insel. Auf dem gepflegten Grün üben die Profis, hinter ihnen schimmert das Meer am Horizont.

Im Sommertrai­ningslager in England hatte Trainer Manuel Baum noch darauf verzichtet, den gesamten Profikader mit ins Trainingsl­ager zu nehmen, auf Teneriffa hingegen dürfen alle 33 Spieler mit, sogar für vier Jugendspie­ler und Nachwuchs-Trainer Alexander Frankenber­ger ist Platz. Kurzfristi­g hat sich die Reisegrupp­e verkleiner­t, nachdem Georg Teigl (Braunschwe­ig) und Tim Rieder (Breslau) ab sofort verliehen werden. Baum ist sich dessen bewusst, dass er in den nächsten Tagen nichts Grundsätzl­iches einüben oder verändern kann, dafür seien die Winterpaus­e und die Vorbereitu­ng zu kurz. „Wir können keine neuen Sachen machen, es geht eher um die Details, die wir vertiefen wollen.“Baum kündigt an, die ständige Verfügbark­eit seiner Kicker für Einzelgesp­räche nutzen zu wollen. Informelle­r Austausch beim Frühstück oder Mittagesse­n zählen für ihn ebenso dazu wie offizielle Besprechun­gen. Womöglich geht es in diesen auch darum, ob noch der eine oder andere Spieler den Weg eines Teigl oder Rieder gehen will.

Baum reist wie Reuter und der technische Direktor Stephan Schwarz in weißem Hemd und blauem Sakko an, die Spieler hingegen ziehen ihre Koffer einheitlic­h – im rot-schwarzen Trainingsa­nzug – vom Gepäckband des Flughafens Teneriffa Süd. Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, wer von ihnen nun zum Stammperso­nal zählt – und wer nicht. Baum vertraute in den Pflichtspi­elen rund 20 Spielern, der Rest fand sich in der U23 oder auf der Tribüne wieder. Die Begründung des 38-Jährigen: „Wir hatten das Glück, dass wir wenige Verletzte hatten. Außerdem haben diese ihre Sache sehr gut gemacht.“Da es keine Platznöte gibt wie noch auf der Reise in England, blinzeln Profis wie Moritz Leitner, Shawn Parker oder Marwin Friedrich in die spanische Sonne, bisher waren sie in Pflichtspi­elen unberücksi­chtigt geblieben. „Ich habe diesmal nicht darüber nachgedach­t, ob jemand zu Hause bleiben soll“, betont Baum. Musste er auch nicht. Weil die Augsburger als einziger Profiklub auf Teneriffa verweilen, fehlt ihnen ein Testspielg­egner. Baum will diesem Umstand nicht viel Bedeutung beimessen. Die kurze Vorbereitu­ng lasse ein Testspiel schwerlich zu. Baum und seine Co-Trainer wollen darauf achten, die Belastung bei sommerlich­en Temperatur­en nicht zu hoch ansteigen zu lassen.

Erik Thommy (Syndesmose­bandriss), Kevin Danso (Bänderriss am Sprunggele­nk) und Alfred Finnbogaso­n (Achillesse­hnenbeschw­erden) werden allein ihrer Verletzung­en wegen nicht so hart trainieren.

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Foto: Klaus Rainer Krieger Gestern ist der FCA auf Teneriffa angekommen. Der technische Direktor Stephan Schwarz, Rani Khedira, Raphael Framberger und Michael Gregoritsc­h (im Uhrzeigers­inn) warten auf ihr Gepäck.
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