Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Luft in Augsburg wird nur wenig besser

Der Stickoxid-Wert wurde in der Karlstraße im letzten Jahr wieder überschrit­ten. Doch es gibt Hoffnung

- VON STEFAN KROG

In Augsburg ist der Grenzwert für das gesundheit­sschädlich­e Verbrennun­gsgas Stickstoff­dioxid an der Messstatio­n in der Karlstraße auch im vergangene­n Jahr überschrit­ten worden. Eine vorläufige Auswertung der Messdaten ergab einen durchschni­ttlichen Jahreswert von 44 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Erlaubt sind maximal 40 Mikrogramm. Wie in den anderen bayerische­n Großstädte­n mit zu hohen Werten gab es aber auch in Augsburg einen leichten Rückgang. Im Jahr 2016 wurden noch 46 Mikrogramm ermittelt. Auch an Messstatio­nen in München, Nürnberg und Regensburg gab es einen Trend in dieser Größenordn­ung.

Das macht es unwahrsche­inlich, dass der Rückgang allein an speziellen Augsburger Maßnahmen – im Juni 2016 war die Umweltzone verschärft und Autos mit gelber Plakette ausgesperr­t worden – liegt. In Prognosen war ohnehin nur von einer Reduktion um weniger als zwei Prozent ausgegange­n worden.

Wie in anderen Städten dürfte auch die Verjüngung der Auto-Flotte, möglicherw­eise verstärkt durch Kaufanreiz­e von Autoherste­llern für neuere sauberere Diesel-Autos, eine Rolle gespielt haben. In den vergangene­n Jahren ist der Stickstoff­dioxidwert in Augsburg im Trend gesunken. 2015 gab es in der Karlstraße noch 49 Mikrogramm als Jahresmitt­elwert, 2009 waren es 57 Mikrogramm.

Die Stadt ist momentan wie berichtet dabei, einen Generalpla­n zur Senkung der Stickoxidw­erte zu entwickeln. Die Erstellung der Planung wird aus dem eine Milliarde schweren Fördertopf von Bundesregi­erung und Autoherste­llern gefördert. Das Förderprog­ramm war nach dem Diesel-Skandal und den Diesel-Gipfeln in Berlin aufgelegt worden. Kommunen können sich damit unter anderem „intelligen­te Ampeln“für Grüne Wellen, Elektromob­ilitäts-Programme oder Parkand-ride-Plätze fördern lassen. Ein endgültige­s Konzept, was wann erledigt werden soll, liegt in Augsburg noch nicht vor. Stickstoff­dioxid kann unter anderem zu Atemwegser­krankungen führen. Es entsteht vor allem als Abgas aus dem Verkehr.

Feinstaub spielt in der Stadt Augsburg hingegen seit Jahren keine große Rolle mehr. Die kritische Grenze von 50 Mikrogramm im Tagesdurch­schnitt wurde zwar in der Karlstraße an 19 Tagen überschrit­ten, allerdings sind bis zu 35 solcher Überschrei­tungen zulässig.

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Foto: Silvio Wyszengrad Die Messstatio­n in der Karlstraße registrier­te 2017 wieder einen erhöhten Stickoxid Jahreswert. Der Grenzwert wurde leicht überschrit­ten.

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