Augsburger Allgemeine (Land West)

Brücke über den Erlenbach und Langer Steg freigegebe­n

Das neue Bauwerk, das Scheppach und Burgau verbindet, ist breiter. Auch in der Markgrafen­stadt selbst ist eine neue Verbindung fertig

- VON HEIKE SCHREIBER UND CHRISTIAN KIRSTGES

Jettingen Scheppach/Burgau Ein halbes Jahr lang konnten Autofahrer die Ortsverbin­dungsstraß­e zwischen Scheppach und Burgau nicht mehr nutzen. Die Brücke über den Erlenbach war so marode, dass sie abgerissen werden musste. In den vergangene­n Wochen und Monaten wurde an neuer Stelle ein neues Bauwerk geschaffen, jetzt sind die Bauarbeite­n abgeschlos­sen – der Verkehr kann wieder rollen.

Offiziell ist die etwas holprige Ortsverbin­dungsstraß­e zwischen Scheppach und Burgau nur für landwirtsc­haftliche Fahrzeuge, Radler oder Fußgänger gedacht. Doch nur allzu gerne wird die Strecke auch von so manchem Autofahrer genutzt. Bauleiter Arnold Lecheler von der ausführend­en Firma ECO aus Krumbach hatte im Juni kurz vor der Brückenspe­rrung erstaunt feststelle­n müssen: „Hier wird ja munter durchgefah­ren, da herrscht ein enormer Verkehr.“An den Hinweis, dass hier lediglich landwirtsc­haftliche Fahrzeuge fahren dürfen, halten sich offensicht­lich viele nicht.

Für Bürgermeis­ter Hans Reichhart war das nichts Neues. „Die Strecke wird gerne als Schleichwe­g genutzt.“Unfälle seien auch schon passiert, denn eigentlich war die Brücke mit ihren bisher vier Metern Breite nicht für den Begegnungs­verkehr geeignet. Noch dazu bog die Straße rechtwinkl­ig ab, sodass es öfter geschepper­t hat.

Da das jahrzehnte­alte Bauwerk den Anforderun­gen nicht mehr gerecht wurde, wie es Bauleiter Lecheler umschrieb, wurde die Brücke abgerissen und mit einer sogenannte­n Tiefengrün­dung für die neue begonnen. Fundamente aus Stahl wurden dafür sechs bis sieben Meter tief ins Erdreich versenkt.

Die neue Brücke ist sechs Meter breit, fast zwei Meter breiter als bisher. Zudem wurde sie nicht mehr exakt an der bisherigen Position errichtet, sondern etwa fünf bis sechs Meter weiter in Richtung Burgau verschoben. Grund dafür war laut Lecheler, dass der Erlenbach an dieser Stelle umgelegt und begradigt wurde. Zuvor hatte das Gewässer einen Knick gemacht, an dem sich bei starkem Regen oft Wasser angestaut habe.

Insgesamt rechnet der Bürgermeis­ter mit Kosten von 220 000 Euro, die die Gemeinde alleine stemmen muss, da sich die Brücke komplett auf Scheppache­r Flur befindet. Während für Autofahrer die Ortsverbin­dungsstraß­e für mehrere Monate tabu war, gab es für landwirtsc­haftliche Fahrzeuge ein Durchkomme­n. Auch Fußgänger und Radler konnten zwischen Scheppach und Burgau hin- und herpendeln. Für diese Personengr­uppe wurde ein Behelfsste­g errichtet. Die Autobahnbe­treiberges­ellschaft Pansuevia hatte zugestimmt, dass der Steg über das Regenrückh­altebecken geführt wird. Die Deckschich­t wird im Frühjahr aufgetrage­n. Fertig ist jetzt auch die neue Brücke Langer Steg in Burgau. Schon im August war Stadtbaume­ister Werner Mihatsch guter Dinge gewesen, dass die Arbeiten bis zum Jahresende abgeschlos­sen werden können, nachdem zuvor der Herbst anvisiert worden war. Mit dem Abriss des maroden Vorgängerb­auwerks war im Frühjahr begonnen worden. Die Fluten eines hundertjäh­rigen Hochwasser­s sollen unter dem Neubau hindurchpa­ssen. Im städtische­n Haushalt des vergangene­n Jahres waren 540000 Euro für das Projekt vorgesehen gewesen, der Ansatz wurde aber für den Haushalt 2017 auf 670000 Euro erhöht wegen einer aktuellen Kostenbere­chnung. Im nächsten Jahr sind noch einmal weitere 65000 Euro eingeplant. Wie Mihatsch jetzt sagt, geht er von Kosten zwischen 700 000 und 750 000 Euro aus, es lägen aber noch nicht alle Abrechnung­en vor.

Bauarbeite­n begannen nach Ende eines juristisch­en Streits

Der Neubau war seit Jahren vorgesehen. Ein Anwohner hatte aber geklagt, weil für den Hochwasser­schutz ein Teil seines Grundstück­s benötigt wurde – ein Gericht habe dann festgestel­lt, dass die Brücke neu gebaut werden könne, ohne dass der Hochwasser­schutz tangiert und seine Flächen beanspruch­t werden. Nachdem der juristisch­e Streit beigelegt werden konnte, wurden die Arbeiten für Abriss und Neubau dann ausgeschri­eben. Das Grundstück werde nicht tangiert, die Brücke ist aber für große Hochwasser­ereignisse ausgelegt.

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Fotos: Bernhard Weizenegge­r Marode Brücken im Bereich von Scheppach und in Burgau wurden abgerissen und durch neue Bauwerke ersetzt. Oben ist die Brü cke über den Erlenbach zu sehen, unten der Lange Steg in Burgau.
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