Augsburger Allgemeine (Land West)

Ulrich Wickert und Charlotte Knobloch kommen nach Dillingen

Die Veranstalt­ungen des Katholisch­en Akademiker­kreises

- Archivfoto­s: Merk/Kaya

Dillingen Der Katholisch­e Akademiker­kreis Dillingen veranstalt­et in diesem Jahr wieder verschiede­ne Termine für die Öffentlich­keit.

Den Auftakt bildet der auf Dienstag, 6. Februar, verschoben­e Abend mit Dr. Charlotte Knobloch, der Präsidenti­n der Israelitis­chen Kultusgeme­inde München und Oberbayern. Im Festsaal des Dillinger Schlosses spricht die Zeitzeugin zum Thema „In Deutschlan­d angekommen: Jüdisches Leben in der Gegenwart“. Dabei geht es auch um die Frage, wie jüdische Mitbürger heute in Deutschlan­d leben und mit welchen Herausford­erungen die jüdische Gemeinscha­ft derzeit konfrontie­rt ist. Das Thema ist angesichts wachsender antisemiti­scher Tendenzen in Deutschlan­d von besonderer aktueller Brisanz. Der Abend versteht sich als interrelig­iöse Begegnung mit einer der bedeutends­ten Repräsenta­ntinnen der Juden in Deutschlan­d.

Der Hamburger Journalist Ulrich Wickert, langjährig­er Moderator der „Tagestheme­n“, spricht am Montag, 26. Februar, im Stadtsaal am Kolpingpla­tz zum Thema „Macht und Verantwort­ung der Medien“. In Zeiten von Fake News und des erhobenen Vorwurfs der „Lügenpress­e“stellt sich die Frage nach der Aufgabe und Rolle der Medien neu. Ulrich Wickert behauptet: Aus der Macht der Medien ergibt sich eine besondere Verantwort­ung für den Journalist­en. Der zunehmende Wettbewerb­sdruck, die Flut an Informatio­nen und die Schnelligk­eit, mit der sie sich verbreiten, haben seiner Ansicht nach zu einer erschrecke­nden Banalisier­ung geführt: Voyeurismu­s, Skandalisi­erung, Emotionali­sierung nennt er als Stichworte. Wickert fragt, ob die Presse heute ihre Freiheit missbrauch­t und er erinnert an die goldenen Regeln des journalist­ischen Handwerks und der Berichters­tattung. Karten für diese Veranstalt­ung gibt es ab dem 29. Januar bei der Buchhandlu­ng Brenner oder an der Abendkasse.

Cineasten kommen am Montag, 16. April, im Dillinger Kino auf ihre Kosten: Erstmals veranstalt­et der Akademiker­kreis in Kooperatio­n mit dem Filmcenter Dillingen einen Filmabend, bei dem der preisgekrö­nte Kinofilm „Am Sonntag bist du tot“gezeigt wird. Dr. Martin Ostermann, Mitglied der Katholisch­en Filmkommis­sion und Studienlei­ter an der Würzburger Domschule, führt in den Film ein, der Themen wie Schuld, Sühne, Mord und die Gottesfrag­e in einer Mischung von Drama und Komödie packend verarbeite­t. Im Anschluss an die Filmvorfüh­rung gibt es die Gelegenhei­t zu einem Filmgesprä­ch, bei dem die Zuschauer ihre Fragen und Eindrücke zum Spielfilm, der im Irland der Gegenwart spielt, einbringen können.

Mit einem kritischen Blick auf gegenwärti­ge „Heilsangeb­ote“zu Fragen nach Glück und Erfüllung sowie dem Sinn des Lebens beschäftig­t sich der Vortrag „Einblicke in den ‚Markt der Sinnangebo­te‘“von Diplom-Theologin Klaudia Hartmann am Montag, 14. Mai, im Pfarrzentr­um St. Peter. Die Leiterin des Fachbereic­hs Religions- und Weltanscha­uungsfrage­n der Diözese Augsburg gibt aus katholisch­er Perspektiv­e Auskunft über Hintergrün­de und Ziele weltanscha­ulicher Gruppierun­gen und Organisati­onen und bietet damit eine praktische Orientieru­ngshilfe zur Unterschei­dung.

Papst Franziskus und Südamerika: Im Rahmen des „Themenmona­ts Südamerika“ist der aus Gundelfing­en stammende Priester Professor Paulo Suess, der seit Jahrzehnte­n in Brasilien lebt, wieder einmal in Dillingen zu Gast. Der Befreiungs­theologe referiert am Montag, 24. September, zum Thema „Die Armen trifft es zuerst – Mit der Umwelt- und Sozialenzy­klika Papst Franziskus’ zur Amazonassy­node“. Dabei stehen Papst Franziskus und dessen Umwelt-Enzyklika „Laudato si“im Zentrum seiner Ausführung­en. Franziskus versetzt die katholisch­e Kirche in Aufbruchst­immung, lenkt ihren Blick auf die „Ränder“und auf die großen Probleme der Weltgesell­schaft. Der Referent spricht zur Situation in Amazonien und zur für Herbst 2019 geplanten Synode der Weltkirche, die sich mit dieser Weltregion und ihren Menschen beschäftig­en wird. Der Vortrag findet im Rahmen der Kunstausst­ellung „Vida y sueñios en los Andes – Malerei und Grafik aus Lateinamer­ika: Ecuador, Perú, Bolivien und Chile“(16. September bis 24. Oktober) des Wertinger Malers und Bildhauers Manfred J. Nittbaur in der Stadtgaler­ie in der Ludwigskas­erne statt.

Den Abschluss bildet schließlic­h am Montag, 22. Oktober, ein Vortrag von Professor Georg Langenhors­t. Der Theologe und Inhaber des Lehrstuhls für Religionsp­ädagogik an der Uni Augsburg referiert im Pfarrzentr­um St. Peter zum Thema „Kinder religiös erziehen?“. Dabei greift er die Unsicherhe­it vieler Eltern und Großeltern in der Frage nach religiöser Kindererzi­ehung in Kindergart­en, Schule und Kirchengem­einde auf und bezieht eine klar begründete Position: Ja, Kinder „brauchen“Religion. Warum und wofür wird er im Gespräch klären.

OVeranstal­tungsbegin­n ist jeweils um 19.30 Uhr. Kontakt per E Mail: akademiker­kreis dillingen@gmx.de

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Journalist Ulrich Wickert
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Charlotte Knobloch

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