Augsburger Allgemeine (Land West)
80 zu schnell: Illegales Autorennen in der Stadt
Die Polizei hat in Rosenheim zwei Raser gefasst. Laut Polizeiangaben vom Dienstag hatten sich die Männer an einer Ampel ein wildes Rennen geliefert: Statt der erlaubten 50 Stundenkilometer beschleunigten die beiden Tiroler ihre Autos auf bis zu 130 km/h. Die Beamten beschlagnahmten sofort die Führerscheine der Fahrer. Die Männer müssen sich seit Sonntagabend wegen des Straftatbestands „Verbotene Kraftfahrzeugrennen“verantworten, der 2017 in Kraft trat: Rasern, die an illegalen Autorennen teilnehmen, droht eine Geldbuße oder eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren.
Frau Baumgartner, als Mama Gruber und Mutter des Bergdoktors tragen Sie seit zehn Jahren wesentlich zum Erfolg dieser beliebten Fernsehserie bei. Würden Sie das als Ihre Lebensrolle bezeichnen?
Monika Baumgartner: Sie fragen mich was. Einerseits habe ich schon zehn Jahre meines Lebens mit dieser Rolle verbracht. Und es ist wunderbar, dass die Fans die Serie so mögen. Aber eine Lebensrolle? Na ja, wenn Sie meinen. Die Leute glauben ja tatsächlich, dass wir so sind wie Personen, die wir darstellen.
Im Supermarkt, heißt es, werden Sie gern auch mal mit „Frau Gruber“angesprochen. Ist Ihnen das peinlich?
Baumgartner: Nein, überhaupt nicht peinlich. Wenn ich die Leute darauf aufmerksam mache, dass ich nicht die Frau Gruber bin, sind die meist so erschrocken und sagen: „Oh Gott, Entschuldigung, tut mir leid. Da habe ich gar nicht drüber nachgedacht.“Ich finde das lustig. Die Leute meinen das ja nicht böse. Die lustigste Geschichte, die mir passiert ist, war, als jemand zu meiner Freundin gesagt hat, ich hätte als Bäuerin doch großes Glück, in so einer Serie mitzuspielen. Da muss man erst einmal darauf kommen. Die meinte, ich hätte meinen Bauernhof aufgegeben, um die Serie zu drehen. Meine Freundin klärte sie auf, dass ich Berufsschauspielerin bin. Die Frau wollte das gar nicht glauben.
Sie haben einmal gesagt, „Der Bergdoktor“sei wie ein Sechser im Lotto, dadurch hätten Sie immer von Ende Mai bis Anfang Dezember feste Arbeit. Was machen Sie im Rest des Jahres?
Baumgartner: Oh, ich kann Ihnen sagen, ich bin im vergangenen Jahr so viel unterwegs gewesen, dass ich manchmal gar nicht wusste, wo mir der Kopf steht. Ich habe einen Kinofilm gedreht und in Kufstein im Zigeunerbaron die Kaiserin Maria Theresia gespielt. Dann kamen noch die Weihnachtslesungen. Über Langweile kann ich nicht klagen.
Der Schauspieler-Beruf ist ohne Netz und doppelten Boden. Haben Sie auch schwerere Zeiten jenseits der gut bezahlten Serienrollen erlebt?
Baumgartner: Ja natürlich. Auch nach 45 Jahren im Job gibt es Jahre, in denen es nicht so gut läuft. Und dann fragt man sich: Oh Gott, war es das jetzt mit der Karriere? Und obwohl ich inzwischen weiß, dass das ein Auf und Ab ist, beschäftigt einen das immer noch. Deswegen habe ich auch einiges auf die Seite gelegt und gespart. Denn wenn es mal keine Engagements gibt, dann muss ich ja auch von irgendetwas leben.
Ist diese Ungewissheit für Sie eine Belastung?
Baumgartner: Mei, dadurch dass ich inzwischen offiziell ein paar Euro Rente bekomme, kann ich ganz gut damit umgehen. Ich bin ja schon in der dritten Phase meines Lebens. Baumgartner: Ich fühle mich auch noch ganz gut. Rund um die Uhr bin ich am Machen, Wurschteln und Tun und das hält mich wahrscheinlich auch jung. Ich habe heute schon einer Dame, die gefragt hat, wie ich mich erhole, gesagt: beim Drehen. Nichtstun gibt es für mich nicht.
Ist es für Frauen eigentlich schwieriger als für Männer, sich in der Welt des Schauspiels zu behaupten?
Baumgartner: Ich glaube schon. Gerade im Theater gibt es viel mehr Männer- als Frauenrollen. Im Fernsehen hat sich das mit den ganzen Kommissarinnen ein bisserl geän- dert. Männer sind älter und dadurch interessanter. Bei Frauen heißt es: Die hat auch schon ganz schön viele Falten. Umso mehr freut es mich, dass ich ganz gut im Geschäft bin. Ich kenne einige namhafte Kolleginnen, die mir erzählen, dass sie so gut wie keine Drehtage haben. Das tut mir im Herzen weh.
Im Privaten kümmern Sie sich persönlich um Ihre Mutter. Wie lässt sich das mit Ihrem vollgestopften Terminkalender vereinbaren?
Baumgartner: Das geht schon. Meine Mutter ist zurzeit in Kurzzeitpflege. Sie hat sich vor einem halben Jahr die Hüfte gebrochen und sich bei dem Sturz auch die Schulter verletzt. Die musste nun auch noch
● Der Bergdoktor Zehn Jahre und
100 Folgen – die erfolgreiche ZDF Serie feiert Jubiläum: Ab Don nerstag, 18. Januar 2018, 20.15 Uhr, starten sieben neue Episoden der Serie, die am 7. Februar 2008 ihren Auftakt hatte.