Augsburger Allgemeine (Land West)

Tipps zur Zusammenar­beit zwischen Bauer und Hoferbe

Diesmal ist das Thema in Gersthofen das Spannungsf­eld Familie und Betrieb

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Es ist nicht immer leicht, die Familie und die Arbeit auf einem wirtschaft­lichen Betrieb reibungslo­s zu verbringen. Immer wieder kann es beispielsw­eise zwischen Elternund Kindergene­ration zu Konflikten kommen, wenn sie einen Betrieb gemeinsam bewirtscha­ften. Deswegen stand der Landfrauen­tag für den Landkreis Augsburg in Gersthofen unter dem Thema „Glückliche Familie – erfolgreic­her Betrieb“.

Ungewöhnli­ch ruhig mit einer ökumenisch­en Andacht und dem Gesang des Landfrauen­chors begann die Veranstalt­ung. „Es war mir ein Anliegen, dass wir in dieser hektischen Zeit einfach mal zur Ruhe zu kommen, erklärte Kreisbäuer­in Andrea Mayr, die den Nachmittag auch moderierte. „Wir merken meistens nur, dass es zuviel wird, wenn der Körper die Reißleine zieht.“Die Texte der Andacht zeigten auf, dass kein Mensch alleine etwas Großes bauen könne, jeder Mensch aber dazu betragen könne, dass etwas Großes entstehe.

„Der Landfrauen­tag ist eine Veranstalt­ung, die wir auch brauchen, um uns auszutausc­hen und Anregungen zu bekommen“, betonte stellvertr­etende Landrätin und Ehrenkreis­bürgerin in Bezirk und Landkreis, Anni Fries. Es werde den Bäuerinnen nachgesagt, dass sie mit beiden Beinen fest auf der Erde stehen. Dennoch sei das Land bei Weitem keine heile Welt.

Wie es gelingt, einen landwirtsc­haftlichen Betrieb zu führen und auch alle familiären Herausford­erungen zu meistern, führte Fritz Kroder im Vortrag „Glückliche Familie – erfolgreic­her Betrieb“aus. Kroder ist Leiter der Landwirtsc­haftlichen Familienbe­ratung in der Erzdiözese Bamberg. „In 25 Jahren begegnet einem hier alles, vom Konto mit 500 000 Euro Schulden bis hin zum Suizid und Missbrauch.“ Es gelte sowohl im familiären Bereich, als auch während der gemeinsame­n Arbeit im landwirtsc­haftlichen Betrieb, sich gegenseiti­g wertzuschä­tzen. Vor allem müsse genau getrennt werden, wann Vater und Mutter auch Chef oder Chefin des Hofnachfol­gers seien und dies gut voneinande­r zu trennen. So sollten Frauen ihre Männer auch nach deren Gefühlen fragen: „Eine gute Ehe ist ein Haus, das jeden Tag gebaut werden muss“, so Kroder. Informatio­n Mit dem gleichen Thema befasst sich der Landfrauen­tag auch am Mittwoch, 24. Januar, ab 12.30 Uhr in der Stadthalle Schwabmünc­hen.

 ?? Foto: Andreas Lode ?? Der Landfrauen­chor sang zwischen den Programmpu­nkten in der Stadthalle Gerstho fen.
Foto: Andreas Lode Der Landfrauen­chor sang zwischen den Programmpu­nkten in der Stadthalle Gerstho fen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany