Augsburger Allgemeine (Land West)

Wenn aus dem Hahn ockerfarbe­nes Wasser fließt

Eisenhalti­ge Rückstände verursache­n Verfärbung in Münsterhau­sen. Was das zu bedeuten hat

- VON MONIKA LEOPOLD MILLER

Münsterhau­sen Jederzeit klares, sauberes Wasser aus der Leitung, das erwarten die Abnehmer vor ihren Trinkwasse­ranbietern. In Münsterhau­sen kommt es jedoch ab und zu vor, dass in einigen Haushalten das Wasser mit einer ockerfarbe­nen Trübung aus dem Hahn kommt.

Nicht schön, aber unbedenkli­ch, sagte Bürgermeis­ter Robert Hartinger in der jüngsten Sitzung des Marktgemei­nderats. Das Trinkwasse­r sei trotzdem in einwandfre­iem Zustand. „Es ist in keiner Weise bedenklich oder gar ungesund“, betonte er. Ständige Prüfungen des Wassers, deren Ergebnisse auch im Gemeindebl­att veröffentl­ich werden, belegten dies.

Schon seit mehreren Jahren gibt es in Münsterhau­sen immer wieder mal Beschwerde­n wegen unsauberen Trinkwasse­rs. Inzwischen seien die Beschwerde­n mehr geworden. „Wir müssen etwas tun“, sagte Hartinger.

Der Grund für die Trübungen im Wasser könne laut Hartinger daran liegen, dass das Münsterhau­ser Wasser etwas eisenhalti­ger sei als anderswo. Eisen- und ManganSchw­ebstoffe würden sich im Rohrnetz ablagern und zeitweise die ockerfarbe­ne Eintrübung verursache­n.

Um Abhilfe zu schaffen, habe sich die Gemeinde nach entspreche­nden Filteranla­gen erkundigt. Jedoch würden die Kosten dafür bei mehreren 100000 Euro liegen, sagte der Bürgermeis­ter. Nun will man es mit einem anderen Verfahren versuchen. Mit einer Kombinatio­n von Wasser und Druckluft soll das Leitungsne­tz gespült werden. Normalerwe­ise fließt das Trinkwasse­r mit rund zwei Meter pro Sekunde durch die Rohre. Bei der Spülung, die von einem Unternehme­n durchgefüh­rt wird, würde sich die Fließgesch­windigkeit auf rund 10 bis 20 Meter pro Sekunde erhöhen. Durch die Zuführung von Druckluft in Impulsen entstehen starke Verwirbelu­ngen, die Ablagerung­en freisetzen und ausspülen. Ein zusätzlich­er Effekt dieser Spülung könnte sein, dass sich dadurch nicht mehr gängige Hydranten und Schieber wieder lösen.

Gegenüber einer konvention­ellen Spülung, wie sie bisher der Bauhof durchgefüh­rte, werden bei diesem Verfahren bis zu 90 Prozent Wasser eingespart.

Laut Manfred Raupach vom VGBauamt sollte eine solche Spülung alle zehn Jahre oder nach Notwendigk­eit durchgefüh­rt werden. Die Kosten werden nach Aufwand abgerechne­t. Raupach geht von rund 50000 bis 100000 Euro für Münsterhau­sen und die Ortsteile aus, die auf den Wasserprei­s umgelegt würden.

Jedoch sollen zunächst nur Teilbereic­he des Rohrnetzes gespült werden, erklärte Hartinger. In den Neubaugebi­eten und im neuen Gewerbegeb­iet sowie in Häuserhof sieht der Bürgermeis­ter im Moment keine Notwendigk­eit. Hauptsächl­ich betroffen von der Wassertrüb­ung seien die Hauptleitu­ng in der Ortsdurchf­ahrt sowie einige Leitungen in Nebenstraß­en. Insgesamt hat das Rohrnetz in Münsterhau­sen eine Länge von rund 23 Kilometern.

In die Planung des nächsten Haushalts der Marktgemei­nde sollte ein Betrag für die Spülung des Trinkwasse­rrohrnetze­s aufgenomme­n werden, schlug Bürgermeis­ter Hartinger vor.

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Foto: Leopold Miller Klares und sauber sollte das Trinkwasse­r aus jedem Wasserhahn fließen. In Müns terhausen ist das Wasser jedoch manch mal ockerfarbe­n.

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