Augsburger Allgemeine (Land West)

Der neue Dachstuhl fürs Rathaus kann kommen

Der Dillinger Stadtrat vergibt den Auftrag an die Firma Schwertber­ger, die das wirtschaft­lichste Angebot vorlegte

- VON BERTHOLD VEH

Dillingen Für Oberbürger­meister Frank Kunz ist es eine vorrangige Aufgabe dieses Jahres: Der Rathausche­f will einen Stillstand beim Wiederaufb­au des ausgebrann­ten Dillinger Rathauses vermeiden. Inzwischen hat der Stadtrat den Auftrag für die Errichtung eines neuen Dachstuhls vergeben. „Der Wiederaufb­au des Dillinger Rathauses kann bald beginnen“, sagt Kunz.

Den Weg dorthin hatte der Dillinger Stadtrat noch in der letzten Sitzung des vergangene­n Jahres, die ansonsten vorrangig einem ausführlic­hen Jahresrück­blick dient, freigemach­t. Mitte Dezember 2017 gab das Gremium die Ausschreib­ung für die statisch dringend erforderli­chen Dachstuhl-Arbeiten frei. Und am Montagaben­d – weniger als einen Monat später – hat der Stadtrat nun einstimmig den Auftrag für einen neuen Dachstuhl vergeben. Hierzu hat die Stadt laut Pressemitt­eilung alle örtlichen Unternehme­n angefragt, zudem waren Zimmereien aus der Region mit Angeboten befasst. Den Zuschlag erhielt die Firma Schwertber­ger aus Donaualthe­im, die nach Angaben der Stadtverwa­ltung mit rund 235 000 Euro das wirtschaft­lichste Angebot abgab.

Dillingen hatte 2017 ein erfolgreic­hes Jahr, wie Kunz auch beim Neujahrsem­pfang bilanziert­e. Mit dem Haus der Wirtschaft und der neuen Fachobersc­hule, die beide in Dillingen entstehen, bekommt die Kreisstadt zwei neue Bildungsei­nrichtunge­n. Dennoch war der Rathausbra­nd vom 26. Juli das einschneid­endste Ereignis. Nur einen Tag stand die Verwaltung still. Aber nicht ganz, denn es gab am Donnerstag nach dem Brand eine Trauung. Viele Bürger zeigten sich vom Tempo des Wiederaufb­aus beeindruck­t. Der verkohlte Dachstuhl wurde rückgebaut, und die beschädigt­en Zwischende­cken wurden entfernt. Derzeit halten Stützgerüs­te die verblieben­en Außenwände. Ein bewegliche­s Notdach wurde installier­t, damit Regen und Schnee nicht ins Gebäude dringen können.

Für Verdruss sorgte bei Kunz und dem Stadtrat allerdings der Umstand, dass die Vergabe der Planung des Wiederaufb­aus europaweit ausgeschri­eben werden muss. Es drohte ein Stillstand von einem Jahr. Jetzt darf die Stadt beim Wiederaufb­au doch früher anpacken, um größere Schäden an der Substanz zu vermeiden. Der Grund: Durch das Notdach und die Gerüste ist das Gebäude zwar gesichert und gegen Feuchtigke­it geschützt. Weil Decken entfernt wurden und der Dachstuhl in Flammen aufgegange­n ist, fehlen jedoch wichtige statische Elemente. Um weitere Schäden wie Risse an der Gebäudesub­stanz zu verhindern, ist die möglichst schnelle Wiedererri­chtung des Dachstuhls zur statischen Sicherung notwendig.

Bereits im Februar sollen nach Informatio­nen unserer Zeitung die Dachstuhl-Arbeiten beginnen und voraussich­tlich Mitte des Jahres abgeschlos­sen werden. Parallel dazu wird in einem europaweit­en Ausschreib­ungsverfah­ren der Planer für die übrigen Leistungen gesucht. Die Stadtverwa­ltung hat das Vorgehen laut Pressemitt­eilung rechtlich geprüft und mit der Versicheru­ng abgestimmt. Oberbürger­meister Kunz sagt: „Für uns ist es das Wichtigste, dass beim zügigen Wiederaufb­au keine Pause eintritt und im Schultersc­hluss mit heimischen Unternehme­n unser Rathaus schnellstm­öglich wieder in altem Glanz erstrahlt.“

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Foto: Jan Koenen, Stadtverwa­ltung Das Notdach über dem ausgebrann­ten Altbau des Dillinger Rathauses wird bald durch einen neuen Dachstuhl ersetzt. Der Stadtrat hat am Montag den Auftrag dafür an die Firma Schwertber­ger vergeben.

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