Augsburger Allgemeine (Land West)
Gewerkschaft verhandelt mit Arbeitgebern
● Verhandlung Am Montag werden die Verhandlungen für die rund
2500 bayerischen Beschäftigten der Sozialservicegesellschaft des Baye rischen Roten Kreuzes (BRK) fortge setzt. Die Gewerkschaft Verdi fordert mehr Geld für die Beschäftigten und eine Entlastung.
liegen und niemand von den Angehörigen sich kümmert. Wenn nicht jemand vom Hospiz kommt, sterben diese Menschen oft allein.
Ihre Kollegen aus den Krankenhäusern sprechen längst aufgrund des Pflegekräftemangels und des Zeitdrucks von einer gefährlichen Pflege. Trifft das auf die Altenpflege auch zu? Altenpflegerin: Ja, es gibt Situationen, die sind für Pflegebedürftige gefährlich. Weil einfach der Druck so groß ist und wir ja auch nur zwei Hände haben und uns nicht immer alles merken können. Die Verantwortung, die wir tragen, ist enorm.
Immer öfter erzählen Pflegekräfte auch von Gewalt gegen Ältere ... ● Bezahlung Die Löhne in der Pflege variieren bundesweit stark – im Südwesten sind sie höher als im Nordosten. Im Schnitt verdient eine Altenpflegekraft 2621 Euro im Monat. Es wird überwiegend in Teilzeit ge arbeitet, was sich auf den Verdienst auswirkt. (epd, huda)
Altenpflegerin: Also, ich kann mir das gut vorstellen, dass da viel vorkommt. Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Nehmen Sie einen sehr dementen Menschen. Dieser Mensch kann noch so stark dement sein, er spürt aber, dass man für ihn keine Zeit hat. Und dann blockieren viele und alles dauert viel, viel länger. Das Anziehen. Das Waschen. Die ganze Pflege. Und man hat als Pflegekraft so einen Stress und müsste längst mehr Bewohner versorgt haben, da kann es passieren, wenn man einen schlechten Tag hat, dass man schon mal grober und ungehaltener wird. Hinzu kommt ja, dass die Wertschätzung für uns einfach fehlt. Das verändert bei vielen Kolleginnen die Haltung zu ihrer Arbeit.