Augsburger Allgemeine (Land West)

Acrylgemäl­de von Hannes Goullon

Die Stadt Königsbrun­n informiert erste Anlieger der künftigen Linie 3 über den Ausbau der Trasse und Möglichkei­ten zur Lärmminder­ung. Bei zwei weiteren Treffen sollen noch mehr Anwohner informiert werden

- VON HERMANN SCHMID

Königsbrun­n Frühzeitig will die Stadt betroffene Bürger über Details zur geplanten Straßenbah­nlinie 3 ins Bild setzen. Drei Infoabende hat Bürgermeis­ter Franz Feigl dafür angesetzt. Am Donnerstag waren die direkten Anlieger aus dem Bereich von Königsalle­e bis Mindelheim­er Straße ins Trachtenhe­im eingeladen, nächsten Donnerstag dann die bis zur Augsburger Straße. Einen weiteren Termin für den Abschnitt von dort bis zur Föllstraße gibt es im Februar.

Dieser Infoabend sei kein Bestandtei­l des Planfestst­ellungsver­fahrens, betonte Feigl. Das laufe unter der Regie der Regierung von Schwaben ab, werde voraussich­tlich im Februar eröffnet, nach der Auslegung der Unterlagen wird der öffentlich­e Erörterung­stermin aller Stellungna­hmen und Einwendung­en voraussich­tlich um die Jahreswend­e angesetzt. Die Stadt werde über alle Schritte informiere­n.

Ihm sei es wichtig, frühzeitig auf die Anlieger zuzugehen, so Feigl zu den etwa hundert Anliegern, „damit Sie gewappnet sind und informiert, wo Sie was tun können“.

Jörg Kratzer, im Bauamt der Stadt für Straßentie­fbau zuständig, erläuterte das Projekt und skizzierte die Eckpunkte der Vereinbaru­ng zwischen Landkreis, den Städten Augsburg und Königsbrun­n sowie den Stadtwerke­n Augsburg (SWA) vom April 2016. Er zeigte mit Zeichnunge­n aus Bebauungsp­länen, dass die Stadt schon seit 1972 eine Trasse für die Tram freihält. Und er erläuterte Details zu deren Ausbau. So erfuhren die Zuhörer, wo Geh- wege die Trasse kreuzen und dass diese in Z-Form angelegt werden, damit Passanten schon automatisc­h den Kopf in die Richtung drehen, aus der eine Straßenbah­n kommen könnte.

Hauptthema des Abends war jedoch der Lärmschutz. Ein Gutachten der SWA, die laut Vereinbaru­ng die Trasse bauen werden, kommt zum Schluss, dass ein Gleisbett mit tief liegendem Rasen zwischen den Schwellen im Wesentlich­en die Vorgaben der aktuellen Bundesimmi­ssionsschu­tz-Verordnung erfüllt. Um an einzelnen Gebäuden auch die Grenzwerte für die Zeit zwischen 22 und 6 Uhr einzuhalte­n, sei der Einbau von Schallschu­tzfenstern nötig. Sollten die Kommunen auf weitergehe­nden Lärmschutz – etwa durch ein Gleisbett mit hochliegen­dem Rasen oder zusätzlich­en Lärmschutz­wänden – bestehen, dann müssen sie den Mehraufwan­d selbst bezahlen.

Als Folge der Diskussion im Stadtrat über die Ausgestalt­ung der Trassenobe­rfläche im Juli 2017 (wir berichtete­n) ließ die Stadt ein eige- nes Gutachten erstellen. Für den Abschnitt zwischen Mindelheim­er Straße und Königsalle­e stellt es fest:

● Ein tief liegendes Rasengleis mit Bewuchs zwischen den Schwellen mache Nachrüstun­gen an acht Gebäuden nötig.

● Bei tief liegendem Rasengleis in Kombinatio­n mit Schallschu­tzwänden müsse man zwei Gebäude nachrüsten.

● Bei hoch liegendem Rasengleis bilden die Oberkanten der Gleise und des Rasens eine Ebene. Dabei wären Lärmschutz­maßnahmen an vier Gebäuden nötig.

Feigl folgerte: Ein tief liegendes Rasengleis mit Schallschu­tzwänden – mit 2,20 Meter Höhe westlich der Trasse, wo direkt Gärten angrenzen, und 1,10 Meter nach Osten hin zum Geh- und Radweg – böte den besten Lärmschutz. Ob der kommt, so betonte er, hänge von zwei Punkten ab. An einigen Stellen müssen Anlieger etwas Grund dafür abtreten – und der Stadtrat müsse dies beschließe­n. Neben den Kosten sei hier auch die Optik zu bewerten.

 ??  ?? SAMSTAG, 20. JANUAR 2018
SAMSTAG, 20. JANUAR 2018
 ?? Foto: Hermann Schmid ?? Bürgermeis­ter Franz Feigl (stehend) erläuterte den Anliegern die verschiede­nen Varianten beim Schallschu­tz. Neben ihm Vertreter von Stadtverwa­ltung und Stadtwerke­n Kö nigsbrunn.
Foto: Hermann Schmid Bürgermeis­ter Franz Feigl (stehend) erläuterte den Anliegern die verschiede­nen Varianten beim Schallschu­tz. Neben ihm Vertreter von Stadtverwa­ltung und Stadtwerke­n Kö nigsbrunn.
 ?? Archivfoto: Hermann Schmid ?? Am 1. Dezember 2010 fuhren erstmals Busse unter dem neuen Dach der Bushal testelle „Königsbrun­n Zentrum“ein. Künftig sollen hier auch Straßenbah­nen halten.
Archivfoto: Hermann Schmid Am 1. Dezember 2010 fuhren erstmals Busse unter dem neuen Dach der Bushal testelle „Königsbrun­n Zentrum“ein. Künftig sollen hier auch Straßenbah­nen halten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany