Augsburger Allgemeine (Land West)

Warum St. Martin bald eingerüste­t wird

Vor allem das Dach der Döpshofer Kirche, die mehrere hundert Jahre alt ist, bedarf der Sanierung. Neben allgemeine­n Schäden hat vor allem ein Orkan dem Gebäude zugesetzt

- VON JUTTA KAISER WIATREK

Gessertsha­usen Döpshofen Mitten in Döpshofen liegt die Kirche St. Martin über dem Westhang des Schwarzach­tals. Die mehrere hundert Jahre alte Kirche in dem Ortsteil von Gessertsha­usen soll nun renoviert werden. Die Sanierung wird circa 1,4 Millionen Euro kosten.

Eine Standsiche­rheitsprüf­ung

2013/2014 hatte einige Schäden ergeben, die spätestens innerhalb von fünf Jahren zu beseitigen waren. Höchste Zeit nun also, mit der Sanierung der Döpshofer Kirche zu beginnen.

Dringend auf der Sanierungs­liste steht dabei das Kirchendac­h, das insbesonde­re auf der Nordseite extrem schlecht ist. „Schnee dringt hier zwei Zentimeter hoch ein“, berichtet Kirchenpfl­eger Johann Mögele von Problemen gerade in der jetzigen Jahreszeit.

Auch der Dachstuhl stimme statisch nicht. „Die Decke der Kirche ist nach oben abgehängt, doch die Aufhängung­en werden von den Fachleuten als zu weich und zu schwach bezeichnet. Der Dachstuhl schiebt sich somit nach außen auf den Gestus und es entstehen Risse in der Decke, die ein deutliches Zeichen für diesen statischen Konstrukti­onsmangel sind“, erklärt Mögele. Die Dachkonstr­uktion des Chors weist des Weiteren einzelne größere, durch Feuchtigke­it hervorgeru­fene Schäden auf.

Als Hauptursac­he für das vorhandene Schadensbi­ld sind bauzeitlic­he Konstrukti­onsmängel sowie unsachgemä­ße Reparature­n und Feuchtigke­itsschäden im Dachtragwe­rk der Kirche zu nennen. Aber auch Orkan Lothar an Weihnachte­n

2000 habe der Kirche arg zugesetzt, berichtet Mögele. Dachziegel wurden vom Turm geweht und die Zifferblät­ter beschädigt. Aufgrund des vorhandene­n Schadensum­fangs sind die Standsiche­rheit und die Dauerhafti­gkeit der Dachkonstr­uktionen von Langhaus, Chor, Turm und Sakristei beeinträch­tigt, so das Urteil der Statiker. Für die notwendige umfassende Sanierung muss die gesamte Kirche einschließ­lich Turm außen und innen eingerüste­t werden. Des Weiteren muss sie mit einem Notdach abgedeckt werden, um den Austausch und das Anpassen der Holzkonstr­uktionstei­le zu erleichter­n sowie die Dachkonstr­uktion zu entlasten und neu auszuricht­en.

Der Gemeindera­t Gessertsha­usen genehmigte inzwischen den Bauantrag. Der Kirchenpfl­eger hofft, bis zum Jahresende mit den Sanierungs­arbeiten beginnen zu können. Die baulichen Maßnahmen werden mit 1,4 Millionen Euro zu Buche schlagen. Davon hat die Diözese Augsburg bereits einen Zuschuss in Höhe von 75 Prozent genehmigt. Auch die Gemeinde Gessertsha­usen will sich mit zehn Prozent beteiligen, allerdings mit einer Deckelung auf 104000 Euro. Vom Landkreis kann wohl mit 5000 Euro Unterstütz­ung gerechnet werden.

Damit bleibt für die Kirchengem­einde noch ein stattliche­s Sümmchen, das sie selbst aufbringen muss: Johann Mögele rechnet mit 130000 Euro für die Pfarrei. „Ich gehe davon aus, dass wir den Betrag zusammen bringen“, erklärt er. Immerhin verfüge die Kirchengem­einde auch über ein gewisses Eigenkapit­al für derartige Vorhaben. Noch sind keine Aktionen geplant, doch bei der Innenrenov­ierung im Jahr 1999 haben die Dorfbewohn­er reichlich gespendet.

Darauf hofft Mögele auch diesmal. Mit besonderen Aktionen, um das noch fehlende Geld aufzutreib­en, hat sich der Kirchenpfl­eger noch nicht befasst, aber er ist sich sicher: „Döpshofen hat noch etwas übrig für seine Kirche“.

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Foto: Jutta Kaiser Wiatrek Über dem Westhang des Schwarzach­tals stehend, prägt die Pfarrkirch­e St. Martin die Ortsmitte des Gessertsha­user Ortsteils Döpshofen. Sie wird renoviert.

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