Augsburger Allgemeine (Land West)
Schlechte Note: Kleine Brücke über die Schmutter wird abgerissen
In Hainhofen wird 2019 eine Fachwerkkonstruktion mit einem ansprechenden Erscheinungsbild errichtet
Neusäß Schlechter geht es kaum: Wenn Kommunen ihre Brücken überprüfen, dann wird das Ergebnis in einem Notensystem festgehalten. 1,0 ist super, 4,0 wirklich schlecht. Bei der jüngsten Überprüfung dieser Art hat die Fußgängerbrücke am Kirchenweg beim Schloss Hainhofen lediglich eine 3,8 erhalten. Die Widerlager wiesen Risse und Abplatzungen auf, das Geländer entspreche nicht mehr der Norm, überall gebe es verrostete Stellen, und der Überbau hänge durch, berichtete Bernhard Schnoy von der Bauverwaltung nun dem Planungs- und Umweltausschuss.
Da helfe nur ein Neubau, so die Einschätzung des Ingenieurbüros, das die Stadtverwaltung mit einer Einschätzung beauftragt hatte. Zwar soll das Bauwerk erst im nächsten Jahr neu gebaut werden, doch schon jetzt musste sich der Ausschuss für eine Ausführungsvariante entscheiden. Weil das Schmuttertal schöner werden soll, wie es Bürgermeister Richard Greiner ausdrückte, entschieden sich die Ausschussmitglieder schließlich nicht für ein Stahlträgerbauwerk, sondern für eine Fachwerkkonstruktion, die insgesamt einen Eindruck von Leichtigkeit vermittelt.
Gerade deshalb standen mehrere Stadträte diesem Entwurf zunächst skeptisch gegenüber. Unter anderem Ute Anthuber (CSU) befürchtete, dass die neue Brücke somit eher ein Opfer von Vandalismus werden könnte. Greiner warb jedoch um den „Mut“für die ansprechendere Lösung, die nun auch kommen wird. Die neue Brücke wird einen Holzbelag bekommen und eine Art Stahlgeflecht als Geländer. Sie wird, wie die jetzige Brücke, lediglich 1,50 Meter breit sein und nur für Fußgänger frei gegeben werden. Reiter mit ihren Pferden dürfen überhaupt nicht über die Brücke, Fahrräder müssen weiterhin geschoben werden. Ungefähr 110000 Euro wird sie kosten. ● Feuerwehrzufahrt Bereits im November vergangenen Jahres hatte sich der Ausschuss mit der Neugestaltung des kleinen Platzes vor dem Schmutterzentrum an der Lohwaldstraße befasst. Unter anderem muss die Aufstellfläche der Feuerwehr anders organisiert werden, da sie nicht mehr den Vorgaben entspricht. Blieb für Bernhard Schnoy noch zu klären, wer die dafür veranschlagten rund 25 000 Euro bezahlen muss, immerhin liegt die Aufstellfläche der Feuerwehr teilweise auf dem Grund der Eigentümergemeinschaft des Schmutterparks. Seine Antwort war nun eindeutig: Die Stadt. Die Begründung: Vor dem ersten Umbau des kleinen Platzes in den 1990er-Jahren hatte es vor dem Schmutterpark eine ordnungsgemäße Feuerwehrzufahrt gegeben. Dann hatte die Stadt umgeplant. Folglich sei sie nun auch für die Wiederherstellung der ordentlichen Feuerwehraufstellfläche zuständig.