Augsburger Allgemeine (Land West)

Komm spielen!

Warum die Kleinen im Kinderzimm­er fürs Leben lernen

- VON CHRISTINA HELLER

Augsburg Essen, Schlafen, Spielen. So verbringen Kinder ihre Tage. Bis sie in die Schule kommen, beschäftig­en sich die Kleinen bis zu 15000 Stunden mit Spielen. Während das für Erwachsene eher eine nette Abendgesta­ltung ist, verplemper­n Kinder damit nicht einfach ihre Zeit, erklärt Volker Mehringer. Er befasst sich an der Uni Augsburg wissenscha­ftlich mit dem Thema Spielen. „Kinder lernen dabei wahnsinnig viel dazu“, sagt er. „Und das Beste: Spielen macht Spaß.“So erfährt der Verlierer etwa, wie sich Frustratio­n aushalten lässt. Und der Gewinner sieht, wie schön Erfolg sein kann. Es gilt das Prinzip: Im Spiel lernen Kinder Dinge, die ihr Erwachsene­nleben einfacher machen.

Dazu passt eine Beobachtun­g, die Branchenex­perten auf der Spielwaren­messe in Nürnberg gemacht haben. Sie sagen: Gemeinsame­s Spielen liegt im Trend. Das hört sich erst mal nicht wirklich neu an. Schließlic­h hat es schon immer mehr Spaß gemacht, zusammen zu spielen als alleine. Was die Experten meinen, ist aber: Spiele funktionie­ren immer häufiger nach der Regel „Alle gegen das Spiel“oder „die Zeit“. „Möge der Bessere gewinnen“gilt nicht mehr. Gefragt ist Teamgeist. Wirklich neu sei das nicht, sagt auch Mehringer. Ein Beispiel: Schon bei „Scotland Yard“, Spiel des Jahres 1983, musste Mr. X auf sich allein gestellt entkommen. Der Rest der Spieler jagt ihn als Gemeinscha­ft. Neu sei aber, dass dieser Kooperatio­nsgedanke wieder in den Fokus rücke, sagt der Spielefors­cher. Das Gute: Dabei lernen nicht nur Kinder, wie ein Team funktionie­rt. „Auch Erwachsene erfahren durchs Spielen immer wieder Neues.“Was es auf der Spielwaren­messe sonst noch für Neuheiten gibt, lesen Sie auf der Wirtschaft.

 ?? Foto: Fotolia ??
Foto: Fotolia

Newspapers in German

Newspapers from Germany