Augsburger Allgemeine (Land West)
Komm spielen!
Warum die Kleinen im Kinderzimmer fürs Leben lernen
Augsburg Essen, Schlafen, Spielen. So verbringen Kinder ihre Tage. Bis sie in die Schule kommen, beschäftigen sich die Kleinen bis zu 15000 Stunden mit Spielen. Während das für Erwachsene eher eine nette Abendgestaltung ist, verplempern Kinder damit nicht einfach ihre Zeit, erklärt Volker Mehringer. Er befasst sich an der Uni Augsburg wissenschaftlich mit dem Thema Spielen. „Kinder lernen dabei wahnsinnig viel dazu“, sagt er. „Und das Beste: Spielen macht Spaß.“So erfährt der Verlierer etwa, wie sich Frustration aushalten lässt. Und der Gewinner sieht, wie schön Erfolg sein kann. Es gilt das Prinzip: Im Spiel lernen Kinder Dinge, die ihr Erwachsenenleben einfacher machen.
Dazu passt eine Beobachtung, die Branchenexperten auf der Spielwarenmesse in Nürnberg gemacht haben. Sie sagen: Gemeinsames Spielen liegt im Trend. Das hört sich erst mal nicht wirklich neu an. Schließlich hat es schon immer mehr Spaß gemacht, zusammen zu spielen als alleine. Was die Experten meinen, ist aber: Spiele funktionieren immer häufiger nach der Regel „Alle gegen das Spiel“oder „die Zeit“. „Möge der Bessere gewinnen“gilt nicht mehr. Gefragt ist Teamgeist. Wirklich neu sei das nicht, sagt auch Mehringer. Ein Beispiel: Schon bei „Scotland Yard“, Spiel des Jahres 1983, musste Mr. X auf sich allein gestellt entkommen. Der Rest der Spieler jagt ihn als Gemeinschaft. Neu sei aber, dass dieser Kooperationsgedanke wieder in den Fokus rücke, sagt der Spieleforscher. Das Gute: Dabei lernen nicht nur Kinder, wie ein Team funktioniert. „Auch Erwachsene erfahren durchs Spielen immer wieder Neues.“Was es auf der Spielwarenmesse sonst noch für Neuheiten gibt, lesen Sie auf der Wirtschaft.