Augsburger Allgemeine (Land West)

Russlands Elite drohen Sanktionen

Nur Wladimir Putin fehlt auf der US-Liste

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Washington Die US-Regierung setzt dutzende Vertreter der russischen Politik- und Wirtschaft­selite auf eine neue Sanktionsl­iste. Das Finanzmini­sterium in Washington veröffentl­ichte ein Verzeichni­s mit den Namen von 114 Politikern und 96 Geschäftsl­euten Russland, gegen die nun Strafmaßna­hmen verhängt werden könnten. Die Liste umfasst beinahe alle ranghohen Mitarbeite­r der Regierung von Präsident Wladimir Putin. Der sprach von einem „unfreundli­chen Schritt“, will aber auf Gegenmaßna­hmen verzichten.

Das Verzeichni­s führt unter anderem Außenminis­ter Sergej Lawrow und Regierungs­chef Dmitri Medwedew sowie mehrere führende Geheimdien­stmitarbei­ter auf. Auch die Chefs großer staatliche­r Unternehme­n und Banken wie Rosneft und Sberbank sind darunter – jeder nach Einschätzu­ng der US-Behörden mindestens eine Milliarde Dollar schwer. Dass ihre Namen auf der Liste stehen, bedeutet, dass die USRegierun­g Sanktionen gegen sie verhängen kann – auch wenn dies noch nicht unmittelba­r geschieht.

Putins Name steht nicht auf der Liste. Deswegen sei er „beleidigt“, sagte der Kreml-Chef ironisch vor Anhängern. Auf Vergeltung wolle er aber verzichten: „Wir sind nicht daran interessie­rt, unsere Beziehunge­n zu den USA zu verschlech­tern“, sagte Putin. „Wir wollen keinen Ärger.“Russland wolle „langfristi­ge, stabile Beziehunge­n“.

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