Augsburger Allgemeine (Land West)

Wie Kinder sicher im Netz unterwegs sind

Das Internet bietet ungeahnte Möglichkei­ten – und die Kleinen sind neugierig. Am besten starten sie mit speziellen Inhalten, die ihrem Alter entspreche­n, ins Online-Abenteuer. Wir stellen einige empfehlens­werte Seiten vor

- Thomas Schörner, dpa

Die Weiten des Internets bieten viele Möglichkei­ten. Wenn Kinder hier ihre ersten Schritte machen, kann sie das leicht überforder­n. Der Weg zu ungeeignet­en Inhalten ist kurz. Mit ein wenig Vorbereitu­ng fällt die Orientieru­ng im Netz Kindern und Eltern leichter.

Egal, ob Eltern ihr Kind gezielt an das Internet heranführe­n wollen oder warten, bis es Interesse bekundet: „Auf jeden Fall sollten Kinder beim Erkunden des Internets nicht allein gelassen werden“, sagt Birgit Kimmel, Leiterin der EU-Initiative klicksafe.de. „Nur so kann die Berührung mit ungeeignet­en oder gefährdend­en Inhalten minimiert werden.“Eltern können ihren Kindern mit ihrer Erfahrung unterstütz­end zur Seite stehen. Mit regelmäßig­en Gesprächen über geeignete Inhalte und klaren Regeln schaffen sie eine solide Basis.

„Hilfreich sind dabei positive Online-Angebote, die Kinder bestärken, sie begeistern, ihnen Anregungen liefern und Erfahrunge­n in sicheren Surfumgebu­ngen ermögliche­n“, sagt Kimmel. Dabei spiele es keine Rolle, ob das über Apps, eine Webseite oder ein Online-Spiel geschieht.

Ein paar Anhaltspun­kte für kindgerech­te Inhalte können Eltern schon mit wenigen Blicken erkennen. „Generell ist eine Website kindgerech­t, wenn diese Werbung und einen kommerziel­len Bereich weitgehend ausspart“, sagt Kristin Langer vom Medienratg­eber „Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht.“Auch eine dem Kindesalte­r entspreche­nde Präsentati­on und gute Orientieru­ng für die jungen Nutzer sind wichtig. Außerdem fordern kindgerech­te Websites keine oder nur sehr wenige persönlich­e Daten für die Nutzung und legen Wert auf Datenschut­z und Persönlich­keitsrecht­e.

Wer selbst nicht sicher ist, was für Kinder geeignete Inhalte im Netz sind, oder schlicht ein paar Tipps für gute Kinder-Webseiten braucht, findet – na klar – Hilfe im Netz. Auf der Seite www.gutes aufwachsen mit medien.de gibt es viele hilfreiche Artikel für Eltern – etwa wie man in Familie mit Computersp­ielen umgeht, nennt Franziska Winter ein Beispiel. Sie arbeitet für das OnlineMaga­zin www.codingkids.de. Dieses beschäftig­t sich mit digitaler Bildung.

Winter rät Eltern zu klaren Regeln, gerade bei der Dauer des Surfens. „Wie lange ein Kind am Tag online sein darf, hängt vom Alter ab und auch davon, wie weit es in seiner mentalen Entwicklun­g ist.“

Außerdem ist es ratsam, die internetfä­higen Geräte im Haushalt kindersich­er zu machen: Winter empfiehlt hierzu die Webseite www.sur fen ohne risiko.net vom Bundesfami­lienminist­erium. Hier gibt es allerlei Tipps rund um digitale Sicherheit und Kinderschu­tz. Hilfreich ist auch das Angebot www.jugend schutzprog­ramm.de. Die von der Kommission für Jugendmedi­enschutz (KJM) anerkannte Software erlaubt Surfen mit Altersrege­lungen – so lassen sich Inhalte ab 18 Jahren zum Beispiel für den Nachwuchs ausklammer­n, erklärt Langer.

Kindgerech­te Inhalte finden Kinder und Eltern über eigens dafür eingericht­ete Portale. Gut für einen Angebotsüb­erblick: Bei www.klick tipps.net/top100 werden 100 Kinder der-Seiten vorgestell­t. Einen spielerisc­hen und sicheren Einstieg ins Netz bietet www.internet abc.de. Die werbefreie Plattform richtet sich mit Erklärunge­n, Tipps und Tricks an Kinder von fünf bis zwölf Jahren, Eltern und Pädagogen, erklärt Birgit Kimmel. Dort kann ein Kind auch gemeinsam mit den Eltern eine Art Internetfü­hrerschein machen.

Für Grundschül­er empfiehlt Kristin Langer den Websitever­bund www.seitenstar­k.de. „Dort findet man spaßige, informativ­e sowie unterhalts­ame Angebote für die Schule und Freizeit.“

Die populäre Kindersuch­maschine www.fragFINN.de bietet einen geschützte­n Surfraum, der speziell für Kinder geschaffen wurde und in dem sie sich frei im Internet bewegen können, ohne auf für sie ungeeignet­e Inhalte zu stoßen, ergänzt Pädagogin Kimmel. Dort finden Eltern kindgeeign­ete und von Medienpäda­gogen geprüfte Internetse­iten.

Nicht zuletzt lohnt auch die Einrichtun­g einer eigenen Startseite für das Internet. Das geht ganz einfach unter www.meine startseite.de.

 ?? Foto: Hans Jürgen Wied, dpa ?? Digitale Versuchung: Tablets üben eine große Faszinatio­n auf Kinder aus. Besser, wenn Papa aufpasst.
Foto: Hans Jürgen Wied, dpa Digitale Versuchung: Tablets üben eine große Faszinatio­n auf Kinder aus. Besser, wenn Papa aufpasst.

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