Augsburger Allgemeine (Land West)
Nur einer ist teurer als Wagner
Der Münchner ist einer der Top-Transfers der Winterpause. Nun aber schaut die ganze Branche nach Dortmund
Düsseldorf Alles hängt an PierreEmerick Aubameyang. Der anstehende Verkauf des eigenwilligen Stürmers von Borussia Dortmund könnte noch einmal zu hektischem Aktionismus bei den Bundesligisten auf dem Transfermarkt führen. Kurz vor Ende der zweiten Transferperiode der Saison am heutigen Mittwoch (18 Uhr) hält sich die Investitionsbereitschaft der Erstligaklubs ansonsten noch in Grenzen.
Bislang wurden 50 Millionen Euro für Winter-Neuzugänge ausgegeben, der Rekordwert steht bei mehr als 90 Millionen Euro aus der vergangenen Saison. Allerdings liegen die beiden Top-Einkäufe in diesem Winter, Manuel Akanji (Borussia Dortmund/20 Millionen) und Sandro Wagner (Bayern München/13 Millionen), über den Preisen, die vor einem Jahr maximal pro Spieler gezahlt wurden. Auf der Einnahmenseite verbuchte die Liga bislang knapp 23 Millionen Euro. Die Kosten für Leihgeschäfte wurden dabei nicht eingerechnet. Insgesamt wurden erst 18 Spieler verpflichtet. Acht Vereine kauften noch bislang gar nicht nach, darunter befindet sich zum Beispiel der FC Augsburg. Zehn Klubs gaben keine Spieler ab.
Denkbar ist aber, dass die bislang noch nicht aktiven Kellerkinder der Liga, Hamburger SV oder Werder Bremen, sich noch verstärken. Auch der VfB Stuttgart will unter dem neuen Trainer Tayfun Korkut noch im Kreativbereich nachbessern. Tabellenschlusslicht 1. FC Köln hat bereits 5,5 Millionen Euro in Simon Terodde und Vincent Koziello investiert. Dabei hat sich der Terodde-Transfer schon ausgezahlt. Der Mittelstürmer erzielte bereits in den Spielen gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) und den Hamburger SV (2:0) drei Treffer und sicherte den Kölnern sechs Punkte für die Mission Aufholjagd.
Mit vier neuen Spielern verzeichnet der FC Schalke 04 den größten Personalzuwachs, der FC Augsburg hat seinen Kader ausgedünnt und gleich sieben Spieler abgegeben. Rekord-Einkauf in diesem Winter ist der Schweizer Abwehrspieler Akanji, den Borussia Dortmund für 20 Millionen Euro vom FC Basel verpflichtete. Der 22-Jährige soll die Defensivprobleme beim BVB beheben. Nationalstürmer Wagner, der sich vom Stammspieler in Hoffenheim zum Backup für Robert Lewandowski in München verändert hat, hofft auch beim Meister auf ausreichend Einsätze. „Die Stellenausschreibung war ja klar. Von daher ist das völlig in Ordnung. Natürlich will ich immer spielen, der Trainer weiß das. Aber wir haben noch so viele Spiele. Da werde auch ich meine Startelfeinsätze bekommen“, sagte der Angreifer.