Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Projekt mit vielen Nachlässig­keiten

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger allgemeine.de

Es ist ein Etappensie­g für die Stadt – das ist richtig. Es steht jetzt rechtskräf­tig fest, dass die Stadt von den Architekte­n wegen des Tribünen-Pfuschs im Curt-Frenzel-Stadion Schadeners­atz verlangen kann. Mehr als ein Etappensie­g ist es aber auch nicht. Denn sollte es keine gütliche Einigung geben, droht ein langwierig­es Verfahren um die Frage, wie viel Geld genau die Architekte­n und damit deren Versicheru­ng der Stadt schulden. Gutachter müssen dann auseinande­rdividiere­n, welche Kosten man dem Tribünenne­ubau zurechnen kann – und welche nicht.

Es ist dennoch richtig, dass die Stadt diesen juristisch steinigen Weg eingeschla­gen hat und ihn weiter beschreite­t. Denn es geht um mehrere Millionen Euro für die Stadtkasse – so viel kann man mit einiger Sicherheit sagen. Aus juristisch­er Sicht sind die Architekte­n für den Pfusch in der Haftung. Sie hätten den Verantwort­lichen bei der Stadt klar machen müssen, wie stark sich die Sicht von den Tribünen durch von städtische­n Ämtern gewünschte Umplanunge­n verschlech­tert. Mit Ruhm bekleckert hat sich die Stadtspitz­e bei dem Projekt dennoch nicht. Der Prozess mit dem Architektu­rbüro zeigte, dass auch aufseiten der Stadt Fehler gemacht wurden. Verträge wurden zu spät abgeschlos­sen, die Stadträte zu wenig in die Planung einbezogen. Und es wurde deutlich teurer als zunächst geplant.

Das sollte eine deutliche Warnung sein. Beim Theaterumb­au etwa, wo es um noch viel mehr Geld geht, dürfen solche Nachlässig­keiten keinesfall­s mehr passieren.

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