Augsburger Allgemeine (Land West)
Der zweite verkaufsoffene Sonntag steht auf der Kippe
Der Neusässer Stadtrat schafft einen ab, ein anderer darf bleiben – auf Bewährung
Neusäß Wann ist ein verkaufsoffener Sonntag es wert, beibehalten zu werden? Mit dieser Frage hat sich der Stadtrat Neusäß auf seiner jüngsten Sitzung befasst. Von vornherein stand dabei schon fest: Der Sonntag mit offenen Geschäften zum Stadtfest alle zwei Jahre soll fallen. Der Hintergrund: Verkaufsoffene Sonntage müssen einen Grund haben, der nicht allein in der Öffnung der Geschäfte besteht. Stattdessen müsste es in der Stadt Aktionen oder Feste geben, die einen entsprechenden Rahmen bilden. Weil das Stadtfest jedoch seit 2015 am betreffenden Tag nicht mehr um 10.30 Uhr startet, sondern erst um 17 Uhr, falle dieser Grund weg.
Anders sieht es, zumindest nach Ansicht der Verwaltung, noch mit dem verkaufsoffenen Sonntag zum jährlichen Volksfest im Spätsommer aus. Gerade hier sei die Aktionsgemeinschaft zusammen mit der Wirtschaftsförderung im Rathaus gerade dabei, ein neues Programm auszuarbeiten, berichtete Dritte Bürgermeisterin Monika Uhl.
Und das sei auch dringend nötig, sagte Stadtrat Christian Rindsfüßer (SPD). Denn im Moment sei zu diesem Termin in der Stadt nichts los, außer dass ein einziger, großer Einzelhändler seine Geschäfte offen halte. Zudem gebe es genau zu diesem jährlichen Termin starke Konkurrenz vom Herbstmarkt in Diedorf – einem seiner Ansicht nach echten verkaufsoffenen Sonntag. Ähnlich sieht das auch Silvia Daßler von den Grünen. Eine Chance sollte dem neuen Konzept noch gegeben werden. „Wenn nichts passiert, dann sollten wir diesen verkaufsoffenen Sonntag auch abschaffen.“So sah das auch die Mehrheit der Stadträte in der Abstimmung.
● Zuschüsse Jeweils 150000 Euro erhalten der TC Neusäß für den Neubau einer Zweifeld-Tennishalle und die Feuerwehr Neusäß für den Umbau des Feuerwehrgerätehauses. Entsprechende Sperrvermerke im Haushalt 2018 wurden vom Stadtrat aufgehoben.
● Nahverkehr Selbst bei Busfahrern gebe es teilweise noch Unsicherheiten, wie viele Streifen auf der Streifenkarte seit der Tarifumstellung im Stadtgebiet Neusäß gestempelt werden müssen. Es sei lediglich einer, erinnerte Stadträtin Ulla SchwingeHaines (Grüne). Geschickt nachverhandeln, falls es zu weiteren Verhandlungen um die AVV-Tarife komme, darauf bestand auch Christian Rindsfüßer. Wobei die Stadt Neusäß durchaus nicht schlecht weggekommen sei, erinnerte Bürgermeister Richard Greiner. Wie mehrfach berichtet, ärgern sich vor allem viele Augsburger über die neue Tarifstruktur.