Augsburger Allgemeine (Land West)
Was tun beim „Roten Punkt“
Immer wieder werden in Gersthofen verlassene Autos am Straßenrand entfernt
Gersthofen Wie lang darf ein Auto am Straßenrand abgestellt werden, bevor es entfernt wird? Und wann gibt es einen roten Punkt für diese „verwaisten Fahrzeuge“, der den Eigentümer dazu auffordert, das Auto zu entfernen. In Gersthofen kommt das vereinzelt vor.
Zuständig für die roten Punkte ist die Polizei. „Grundsätzlich gibt es keine Fristen, wie lange ein ordnungsgemäß geparktes Auto innerorts am Straßenrand sehen darf“, sagt der Sprecher der Gersthofer Polizeiinspektion, Gerhard Miehle. Entweder kommen die Tipps, wo verlassene Fahrzeuge stehen, von Anrufern oder sie werden von Polizeistreifen selbst entdeckt, vor allem wenn das Auto offensichtlich abgemeldet ist.
Dann wird der leuchtend rote Punkt aufgeklebt. „Dann hat der letzte Besitzer circa vier Wochen Zeit, seinen Wagen zu entfernen“, so Miehle. „Wenn noch ein Kennzeichen da ist, lässt sich der Besitzer leichter ausfindig machen. Ansonsten versucht man es über die Fahrgestellnummer.
Geschieht das nicht in dieser Frist, wird der Fall an die Stadt weitergeleitet. „Wir schreiben den Halter dann an und fordern ihn auf, das Auto zu entfernen“, sagt Rathaussprecherin Ann-Christin Joder. Die Frist betrage in diesem Fall etwa vier bis sechs Wochen. Mitarbeiter der Stadt versuchen auch im nahen Umfeld des Standorts, die Besitzer noch ausfindig zu machen. „Reagiert der Besitzer am Ende nicht oder lässt sich keiner ermitteln, weil er an einen unbekannten Ort weggezogen ist, wird das Auto abgeschleppt und zum Bauhof gebracht.“Dort wird es noch eine Zeit lang abgestellt, und der Halter hat noch einmal die Gelegenheit, seinen Wagen durch Zahlung der Abschleppgebühr auszulösen.
Wenn diese Frist dann auch abgelaufen ist, wird überlegt, was mit dem Fahrzeug geschehen soll. „Wenn es am Ende verschrottet wird, muss die Stadt die Kosten dafür übernehmen“, erklärt AnnChristin Joder. Solche Fälle kommen in Gersthofen nur vereinzelt vor. „Im Augenblick liegt bei uns nur einer an.“Wie viele es pro Jahr sind, darüber gibt’s weder bei der Stadt noch bei der Polizei Aufstellungen. Die Entwicklung sei allerdings in den vergangenen Jahren rückläufig gewesen.