Augsburger Allgemeine (Land West)
Nach welcher Logik?
Ebenfalls dazu und zu „Wahrer Herr im Willy Brandt Haus ist jetzt eine Frau“(Politik) vom 24. Januar und Leserbrie fen zum Thema:
Die Befürworter einer GroKo und die Gegner der Aktion des Bundesvorsitzenden der Jungsozialisten und andere müssen sich einige Fragen stellen lassen. Nach welcher Logik kommen sie zu der Behauptung, die Wähler hätten bei der letzten Wahl die GroKo gewählt? Nur weil CDU/CSU und SPD zusammen 53% der Stimmen erhielten? Wenn bei der nächsten Bundestagswahl CDU und CSU ihren Stimmenanteil halten, die SPD aber auf 12% abstürzt (weil sie sich auf die GroKo eingelassen hatte) und die AfD 20% erhält, hat dann der Wähler auch eine GroKo gewählt? Nach welcher Logik sollten „auch AfD-Sympathisanten diese Möglichkeit nutzen, mit einem Kurzzeit-Parteibuch eine Große Koalition zu verhindern“? Ist es für AfDSympathisanten nicht viel reizvoller, diese Möglichkeit zu nutzen, mit einem Kurzzeit-Parteibuch eine Große Koalition herbeizuführen, um so die AfD zur größten Oppositionspartei zu machen?
Woher wissen Gegner, dass die jetzt in die SPD Eintretenden beim Mitgliederentscheid gegen und nicht für die GroKo abstimmen? Wähler, die jetzt in die SPD eintreten, wollen mehr tun, als an Stammtischen, in Leserbriefen oder irgendwelchen Foren zu schimpfen. Es sind praktizierende Demokraten.
Siegfried Ebert, Haunsheim