Augsburger Allgemeine (Land West)
Warum klebt Papier auf dem Brot?
Der Brotlaib duftet nach frischem Sauerteig. Die Kruste ist kross und das Innere locker, weich und saftig. Wenig eint die Deutschen so sehr wie ihre Liebe zu gutem Schwarzbrot. Und wenig ist so ärgerlich wie dieser Zettel, der manchmal auf der Kruste klebt und der sich nur entfernen lässt, wenn man die Rinde abschneidet. Grrr. Warum also kleben manche Bäcker Etiketten auf ihre Brote?
Eine Verordnung dafür gibt es jedenfalls nicht. Wer unverpacktes Brot verkauft, muss den Kunden nur mitteilen, welche Allergene es enthält, sagt das Bundeszentrum für Ernährung. Früher, erzählt Peter Mück, Obermeister der Bäcker-Innung Augsburg, habe man mit einem Stempel das Gewicht auf die Brotlaibe gebrannt. So konnte man unterscheiden zwischen einem Kilo und 1,5 Kilo Brot. Heute also Papier. Die Aufkleber haben übrigens auch einen Namen: Brotmarken.
Woher das kommt, weiß Mück nicht so genau. Aber er erzählt, warum er die Marken verwendet: „Ich mache das, damit meine Verkäuferinnen es leichter haben, die Brotsorten zu unterscheiden.“Auch heute steht auf den Zettelchen das Gewicht, dazu der Name der Bäckerei und eben die Brotsorte.
Auch wenn die Marken wirklich widerspenstig sind, wenn es darum geht, sie abzubekommen, muss man sich keine Sorgen machen, wenn doch mal was hängen bleibt. Zwar sind die Zettel wirklich aus Papier, aber die Farbe, mit der sie bedruckt sind, ist Lebensmittelfarbe, sagt Mück. Und Kleber wird auch nicht verwendet. Stattdessen kommt das Papier auf das Brot, bevor es gebacken wird, im Ofen klebt es dann fest.