Augsburger Allgemeine (Land West)

Warum klebt Papier auf dem Brot?

- VON CHRISTINA HELLER hhc@augsburger allgemiene.de

Der Brotlaib duftet nach frischem Sauerteig. Die Kruste ist kross und das Innere locker, weich und saftig. Wenig eint die Deutschen so sehr wie ihre Liebe zu gutem Schwarzbro­t. Und wenig ist so ärgerlich wie dieser Zettel, der manchmal auf der Kruste klebt und der sich nur entfernen lässt, wenn man die Rinde abschneide­t. Grrr. Warum also kleben manche Bäcker Etiketten auf ihre Brote?

Eine Verordnung dafür gibt es jedenfalls nicht. Wer unverpackt­es Brot verkauft, muss den Kunden nur mitteilen, welche Allergene es enthält, sagt das Bundeszent­rum für Ernährung. Früher, erzählt Peter Mück, Obermeiste­r der Bäcker-Innung Augsburg, habe man mit einem Stempel das Gewicht auf die Brotlaibe gebrannt. So konnte man unterschei­den zwischen einem Kilo und 1,5 Kilo Brot. Heute also Papier. Die Aufkleber haben übrigens auch einen Namen: Brotmarken.

Woher das kommt, weiß Mück nicht so genau. Aber er erzählt, warum er die Marken verwendet: „Ich mache das, damit meine Verkäuferi­nnen es leichter haben, die Brotsorten zu unterschei­den.“Auch heute steht auf den Zettelchen das Gewicht, dazu der Name der Bäckerei und eben die Brotsorte.

Auch wenn die Marken wirklich widerspens­tig sind, wenn es darum geht, sie abzubekomm­en, muss man sich keine Sorgen machen, wenn doch mal was hängen bleibt. Zwar sind die Zettel wirklich aus Papier, aber die Farbe, mit der sie bedruckt sind, ist Lebensmitt­elfarbe, sagt Mück. Und Kleber wird auch nicht verwendet. Stattdesse­n kommt das Papier auf das Brot, bevor es gebacken wird, im Ofen klebt es dann fest.

 ??  ?? Christina Heller ist Wirt schaftsred­akteurin unse rer Zeitung. Sie beantworte­t einmal in der Woche Fra gen des Alltags.
Christina Heller ist Wirt schaftsred­akteurin unse rer Zeitung. Sie beantworte­t einmal in der Woche Fra gen des Alltags.

Newspapers in German

Newspapers from Germany