Augsburger Allgemeine (Land West)

Damit es für Winterspor­tler besser läuft

Welchen Effekt der Grip Walk bei Skischuhen haben soll und warum es spezielle Skier für Frauen gibt

- In unserer Rubrik „Zimmer-Service“stellen wir Hotels, Pensionen und Ferienhäus­er vor, die unsere Redaktions­mitglieder und Mitarbeite­r ausprobier­t haben und bemerkensw­ert fanden.

Für Winterspor­tler könnte künftig vieles leichter gehen. Das Laufen zum Beispiel. Großen Anteil daran soll die sogenannte Grip-Walk-Innovation bei Skischuhen haben, die sich ab kommenden Winter durchsetze­n soll. Vorbei also bald das ungelenke Staksen durch Schnee, Eis und über Hüttentrep­pen? Auf der ISPO vergangene Woche wurden noch weitere Neuheiten und Trends für Winterspor­tler vorgestell­t.

● Tourengehe­n Rund um das angesagte Tourengehe­n hat sich mittlerwei­le eine eigene Branche entwickelt, erklärt Thomas Bucher, Sprecher des Deutschen Alpenverei­ns. Zwar ist der Sport aus Aufstieg und Abfahrt nicht neu – aber neu genug, dass viele Hersteller immer noch bei den Entwicklun­gen einen Schwerpunk­t darauf legen. Mehrere Hersteller präsentier­ten auf der ISPO Skier und Bindungen, die für Aufund Abstieg gleicherma­ßen gut funktionie­ren sollen. Vor allem bei den Schuhen zeigen sich Innovation­en: „Sie sind bisher ein Kompromiss fürs Rauf- oder Runtergehe­n“, sagt Bucher. „Jetzt gibt es immer mehr Modelle, die in beiden Bereichen gut sind.“

● Splitboard­s Doch was machen die Snowboarde­r, die ebenfalls den Hang zu Fuß hinauf wollen? Vor gut einem Jahrzehnt haben mehrere begeistert­e Snowboarde­r angefangen, an einem Gerät herumzutüf­teln, das Splitboard heißt. Einige Hersteller stellten dieses Jahr nun solche teilbaren Snowboards für den Aufstieg vor. Die Splitboard­er können dafür einfach ihre Schuhe nehmen, die sie auch beim Snowboarde­n nutzen. Jeder Softboot lässt sich auch mit speziellen Steigeisen ausstatten. Doch DAV-Sprecher Bucher erwartet keinen großen Hype um das Thema. Viele Berge sind nicht fürs Snowboard geeignet. Zurück komme eher eine Snowboardf­orm, die lange weg war: das taillierte Carving-Snowboard. Für Liebhaber des Sports gibt es auch eine größer werdende Zahl von Möglichkei­ten, ihr eigenes Snowboard herzustell­en und dieses zu individual­isieren.

● Grip Walk Das System aus Bindung und Skischuh mit Profilsohl­e könnte sich ab dem kommenden Winter durchsetze­n. Dann, so heißt es, werden sich alle namhaften Hersteller von Skiausrüst­ungen der Grip-Walk-Technologi­e bedienen und ihre neuen Produkte umrüsten. In der Vergangenh­eit hatten zwei konkurrier­ende und nicht kompatible Systeme Verwirrung im Handel gestiftet. Das sogenannte GripWalk-System an Skischuhen hat eine spezielle Sohle aus Gummi im Vorderbere­ich und an der Ferse des Schuhs. Der entscheide­nde Nachteil war dabei: Damit lassen sich normale Bindungen bei einem Sturz nicht auslösen, was die Verletzung­sgefahr deutlich erhöhen kann. Für diesen Mechanismu­s ist eine spezielle Grip-Walk-Bindung nötig.

● Skier Die Hersteller setzen bei den Pistenskie­rn aktuell einen Fokus auf Rennski. Dabei werden oft Technologi­en verbaut, die Spitzenath­leten im Weltcup nutzen. Sie haben zum Beispiel Materialmi­schungen, die für mehr Dynamik sorgen oder die Schwingung­en des Skis bei der Fahrt ausgleiche­n sollen. Aber es gibt eine Alternativ­e.

Mit wechselnde­n Beschreibu­ngen und Namen setzt sich für Gelegenhei­tsfahrer und Pistenfans ohne große Ambitionen dennoch das durch, was Andreas König vom Deutschen Skiverband als Genussski bezeichnet: ein Ski, der Fehler verzeiht und zugleich eine hohe Geschwindi­gkeit fahren kann. Auch Tobias Streibl vom Deutschen Skilehrerv­erband erkennt einen Trend zu einem breiteren Ski, der harmonisch­er und komfortabl­er ist.

● Skier für Frauen Viele Hersteller unterteile­n ihre Modelle aber auch in Skier und in Skier für Frauen. Man könnte an dem Geschäft mit Produkten in Rosa und Türkis eine bloße Werbemasch­e sehen – doch Experten betonen, dass Skier für Frauen Vorteile bieten. „Wenn man es ganz genau nimmt, ist jeder Ski erst mal unisex“, erklärt Skilehrer Streibl.

„Aber für viele Frauen sind die üblichen Modelle zu hart.“Spezielle Frauenprod­ukte berücksich­tigen auch den anderen Aufbau des weiblichen Körpers, erklärt Engel. „Hüften und Po der Frauen sind anders gebaut, der Körperschw­erpunkt ist unterschie­dlich, und sie haben eine andere Haltung auf dem Ski.“So werde etwa beim Freeriden, wo der Montagepun­kt der Bindung eher leicht nach hinten versetzt ist, dieser bei Frauen gerne mittig angesetzt, erklärt Streibl.

Auch bei Schuhen gibt es unterschie­dliche Bedürfniss­e von Frauen. So sitze ihr Wadenansat­z in der Regel tiefer, erläutert eine TecnicaSpr­echerin. Diese Stelle werde in den wadenhohen Schuhen durchaus belastet. Tecnica etwa habe deshalb ein spezielles Anpassungs­verfahren für Skischuhe, das genau an dieser Schwachste­lle ansetzt. Macht doch kein Mensch, werden Sie jetzt denken. Doch! Wer sein Auto liebt, der schläft sogar bei ihm. Verrückt? Nicht für einen wie Klaus Mantl, der selbst einen Aston Martin besitzt, nebenher ein Ducati-Café betreibt und Rennfahrer­legende Michael Schumacher zu seinen Freunden zählt.

Der Chef des „Mohr Life Resort“in Lermoos (Tirol) persönlich hatte die Idee, eine Suite seines Hotels für Auto-„Aficionado­s“auszubauen. Ein großes Zimmer, das direkt an die Hotel-Tiefgarage grenzt, schien dafür perfekt geeignet. Und ein Name war schnell gefunden: 007-Suite.

Gesagt, getan, so geht das, bei uns in Tirol. A bissl a Geld hatte Mantl halt in die Hand nehmen müssen: Schwarze Glas-Trennwände, offener Kamin, Designer-Möbel, frei stehende Badewanne, Riesen-Ankleide, Infrarotka­bine,

Lichtshow.

Diesen lässigen Luxus würde selbst der Geheimagen­t Ihrer

Majestät schätzen. Und erst diesen Blick!

Nein, nicht den auf die Zugspitze, zu deren Füßen das Hotel liegt. Sondern den auf das

Spielzeug: Nur durch eine riesige Glasscheib­e voneinande­r getrennt ruhen Mensch und Maschine in der 90 Quadratmet­er großen Suite. Von der Lounge aus lässt sich der Bolide verschiede­ntlich illuminier­en. Das, vermutet Mantl, gibt es nirgendwo sonst auf diesem Planeten. Die Welt ist nicht genug.

Eine solche Nacht hat ihren Preis. Was nicht heißt, dass die BondBleibe schlecht gebucht wäre. Im Gegenteil. Manche stellen sogar ihre teuren Mountainbi­kes in den Showroom.

*

 ??  ?? Mohr Life Resort in Lermoos, Ös terreich. Tel.
+4356732362, www.mohr life resort.at, DZ ab
123 Euro p.P.,
007 Suite ab
276 Euro p.P.
Mohr Life Resort in Lermoos, Ös terreich. Tel. +4356732362, www.mohr life resort.at, DZ ab 123 Euro p.P., 007 Suite ab 276 Euro p.P.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany