Augsburger Allgemeine (Land West)
Fuggerpreis für Henner Gimpel
Auszeichnung ist mit 10 000 Euro dotiert
Mehr persönliche Fitness, Verbesserungen am Arbeitsplatz oder eine effizientere Krankenversorgung: „Die Digitalisierung bringt viel Lebensqualität für jeden Einzelnen“, sagt Professor Henner Gimpel. Aber es gelte auch, die Risiken im Blick zu behalten. Der Forscher an der Uni Augsburg beschäftigt sich mit dieser Thematik an der Schnittstelle zwischen Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen. Für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen wurde er nun mit dem „Fuggerpreis für die Wissenschaft“ausgezeichnet.
Laut Jury leistet Gimpel mit seinen Arbeiten im Bereich der soziotechnischen Informationssysteme einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit digitalen Technologien. Viele Menschen profitieren davon im Alltag. Aktuell entwickelt Gimpel digitale Lösungen für das Klinikum, um die Krankenhauslogistik und das Bettenmanagement weiter zu verbessern. Klinikums-Vorstandschef Alexander Schmidtke erhofft sich mit einem automatisierten System eine beschleunigte Vergabe von freien Betten im Haus.
Alexander Graf Fugger-Babenhausen übergab den mit 10 000 Euro dotierten Preis vor über 100 geladenen Gästen in der Leonhardskapelle der Fuggerei. Die Familie Fugger unterstütze auf vielfältige Weise die Wissenschaft, sagt er. Bereits die Neffen und Großneffen von Jakob Fugger ermöglichten begabten Schülern ein Studium oder gründeten ein Studentenwohnheim zur Unterstützung Studierender. „In dieser Tradition setzen wir mit dem Fugger-Wissenschaftspreis unser Engagement als Förderer mit großer Überzeugung fort.“
Der Preis wurde von den Fuggerschen Stiftungen zusammen mit der Universität zum fünften Mal vergeben. Professor Hans-Ulrich Buhl hob als Jurymitglied die interdisziplinäre Ausrichtung von Henner Gimpels Forschung hervor. Einerseits sei die menschengerechte und wirtschaftlich zielführende Entwicklung von Informationssystemen ein klar definiertes Ziel des Wissenschaftlers, andererseits sei auch die Analyse der individuellen Akzeptanz und der Umgang mit digitalen Technologien in der Finanzwirtschaft, dem Gesundheitswesen oder der Industrie von großer Relevanz. „Nur wenn beides mit einbezogen wird, kann ein Wissenstransfer gelingen.“