Augsburger Allgemeine (Land West)
Stadtrat stimmt Aufstockung zu
Die neue Gersthofer Kindertagesstätte Via Claudia wird um drei Gruppen erweitert. Im September soll der Bau fertig sein, die Stadt investiert mehrere Millionen Euro
Gersthofen Der Weg für drei weitere Gruppen im neuen Kindergarten Via Claudia in der Gersthofen ist frei. Einstimmig beschloss der Stadtrat eine Aufstockung des Gebäudes.
Wie berichtet wurde die in Holzbauweise errichtete Kindertagesstätte erst zu Beginn des Kindergartenjahrs in Betrieb genommen. Weil die Betreuungsplätze damals dringend benötigt wurden, beschloss der Rat, in einem ersten Bauabschnitt zunächst ein Gebäude für drei Gruppen in Holzmodulbauweise zu errichten. Das Haus wurde aber bereits damals so ausgelegt, dass es mit relativ wenig Aufwand um weitere Holzmodule aufgestockt und um weitere drei Gruppen erweitert werden kann. Das Vordach wurde bereits als Balkon dimensioniert.
Nach Rücksprache mit der Regierung von Schwaben und der Kindergartenleitung entschied die Kindergartenverwaltung, dass es sinnvoller sei, die künftigen drei Krippengruppen im Erdgeschoss und die künftigen drei Kindergartengruppen im Obergeschoss unterzubringen. Der Grund: Im Falle eines Brandes ist es weniger problematisch Kindergartenkinder über die Treppe nach draußen zu bringen. Manche Krippenkinder müssten noch getragen werden. Wenn sie im Erdgeschoss betreut werden, könnten sie im Notfall leichter in Sicherheit gebracht werden.
Allerdings müssen die beiden Kindergartengruppenräume in Krippengruppen samt Schlafräume umgewandelt werden. Weiter sollen ein Treppenhaus und ein außen liegender Aufzug angebaut werden. Die bisherige Krippengarderobe wird zum neuen Leiterinnenzimmer. Weiter entstehen zwei weitere Krippen-Toiletten. Der Bewegungsraum wird zu einem Sozialraum und einem Schlafraum umfunktioniert. Die Kosten für den Umbau am Bestandsgebäude werden auf 60 000 Euro geschätzt, darin enthalten sind 31800 Euro für die pädagogische Umorganisation des Erdgeschosses.
Im Obergeschoss entstehen drei neue Kindergartengruppen samt Nebenräumen sowie ein zusätzlicher Schlafraum und ein neuer Bewegungsraum. Außerdem können der Fluchtbalkon sowie weitere Terrassenflächen als weitere Außenspielflächen genutzt werden. Neben einer vorgeschriebenen Fluchttreppe können die Kinder auch über eine Rutsche in den Garten gelangen.
Die Gesamtkosten werden auf 2,7 Millionen Euro geschätzt. Von der Verwaltung wurde das Vorhaben im Vorfeld aus 2,5 Millionen Euro geschätzt. Im Haushalt wurden 1,75 Millionen Euro für das Jahr 2018 eingestellt, der Rest sollte dann im Haushalt 2019 berücksichtigt werden. Da die Aufstockung noch im September 2018 in Betrieb gehen soll, werden die fehlenden 950000 Euro nach einstimmigem Stadtratsbeschluss als überplanmäßige Mittel für das Jahr 2018 zur Verfügung gestellt.
Georg Brem (W.I.R.) kritisierte, dass Bürgermeister Michael Wörle ermächtigt werden soll, die Verträge mit den Planern und die Bauaufträge mit den durch die Ausschreibungen ermittelten Bietern abzuschließen. „Dies sollte eigentlich der Bauausschuss oder der Stadtrat machen. Wir geben hier unser Recht ab“, so Brem.
„Der Bau soll im September fertig sein, da könnte ein Verzug von vier Wochen schon Probleme machen“, begründete Michael Wörle den Verwaltungsvorschlag. Er sicherte aber zu: „Wir werden Ihnen selbstverständlich über den jeweiligen Stand der Arbeiten berichten.“
Die Kleinen kommen ins Erdgeschoss