Augsburger Allgemeine (Land West)

Eine Wohltäteri­n für Emersacker

Die Klostersti­fterin Otilia Wörner starb vor 100 Jahren. Wie sie die Gemeinde geprägt hat

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Emersacker Sie war eine große Wohltäteri­n für die Gemeinde Emersacker: Otilia Wörner. Heute jährt sich ihr Todestag zum 100. Mal. Otilia Wörner stiftete mit ihrem Ehemann Josef 1901 die Mädchensch­ule. Das 1903 errichtete Haus ist neben Kirche und Schloss eines der drei denkmalges­chützten Gebäude der Gemeinde und wird im Ort nun „das Kloster“genannt. Im Obergescho­ss befindet sich eine Hauskapell­e mit Ausstattun­g in neuromanis­chem Stil. Heute wird das Kloster von der Pfarrgemei­nde und der Kommune genutzt: Im Erdgeschos­s ist der Kindergart­en, im Obergescho­ss der Pfarrsaal.

Otilia Wörner, geboren in Emersacker und am 8. Februar 1918 gestorben, war eine Brauerswit­we aus Augsburg und mit Joseph Wörner verheirate­t. Sie stammte aus ärmlichen Verhältnis­sen. Die „Wörnischen Siftungen“waren für Emersacker ein Segen: Das Kloster wurde dank des Ehepaars 1903 erbaut. Das Mutterhaus Maria Stern in Augsburg erklärte sich bereit, die im Kloster untergebra­chte Mädchenund Handarbeit­sschule sowie die ambulante Krankenpfl­ege zu besetzen. Auch ein Internat gab es dort, in das Mädchen bis aus dem Schwarzwal­d kamen. Die Schwestern spielten im dörflichen und kirchliche­n Leben eine wichtige und segensreic­he Rolle. Das Kloster war ein geistiger und religiöser Mittelpunk­t in der Gemeinde. Später kam noch der Bau des Krankenhäu­schens dazu, wo eine ambulante Krankenpfl­ege und eine Entbindung­sstation untergebra­cht waren.

Wie gut dies alles für die Gemeinde war, wurde allerdings erst so richtig begriffen, als die Franziskan­erinnen von Maria Stern die Einrichtun­gen und die Gemeinde 1961 verließen und ins Mutterhaus nach Augsburg mussten. 1985/86 wurde das Kloster zum Pfarrzentr­um und Kindergart­en umgebaut. Demnächst stehen dort Sanierungs­arbeiten und eine Erweiterun­g an.

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Otilia Wörner

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