Augsburger Allgemeine (Land West)

Süßer Batz auf der B 2

Eine Tonne Schokosoße nach Unfall auf der Straße – eine klebrige Angelegenh­eit

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Meitingen/Westendorf Die Nachricht ließen sich Mitarbeite­r der Straßenmei­sterei in Gersthofen erst einmal auf der Zunge zergehen: Eine Tonne Schokolade lief beim schweren Unfall am Montagaben­d zwischen Meitingen und Westendorf auf die B 2. Die süße Fracht, die ein Lastzug zur Molkerei Zott nach Mertingen bringen sollte, war allerdings nicht genießbar. Im Gegenteil. Die Straßenmei­sterei hatte über eine Stunde lang alle Mühe, die klebrige Masse vom Asphalt zu bekommen. Zum Schluss benötigten die vier Mitarbeite­r des Staatliche­n Bauamts sogar noch weitere Hilfe.

Die Feuerwehr aus Gersthofen rückte mit einem Hochdruckr­einiger an und spritzte mit heißem Wasser die kleinsten Reste der Schokomass­e von der Fahrbahn. Der süße Batz setzte sich auch auf die Schutzklei­dung der Helfer – gestern wanderten die Hosen und Jacken erst einmal in die Industriew­aschmaschi­ne. „Es war nicht wirklich so süß“, erinnert sich der Gersthofer Feuerwehrk­ommandant Wolfgang Baumeister. Die zuckerhalt­ige Masse machte auch der Kehrmaschi­ne der Straßenmei­sterei zu schaffen, die mit Hochdruck versuchte, die Nuss-Nougat-Mischung aufzusauge­n. Dutzende Helfer waren damit beschäftig­t, die Reste zu beseitigen, um die B2 wieder befahrbar zu machen. Viele Freiwillig­e der Feuerwehre­n kümmerten sich außerdem um den Umleitungs­verkehr während der Sperrungen.

Für die erste hatte morgens ein Lastwagenf­ahrer gesorgt, der zwischen Westendorf und Nordendorf in ein Pannenhilf­efahrzeug gekracht war – offenbar ungebremst. Der Verkehr staute sich während der Aufräumarb­eiten. Fatal: Der 56-jährige Fahrer eines Sattelzugs bemerkte zu spät, dass der Laster vor ihm abbremste und knallte ins Heck des Aufliegers. Der Mann wurde in der Fahrerkabi­ne eingeklemm­t. An der Unfallstel­le liefen rund 900 Liter Diesel und etwa eine Tonne der geladenen Schokosoße aus. Der Gesamtscha­den wird auf rund 100 000 Euro geschätzt.

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