Augsburger Allgemeine (Land West)

57 Wohnungen statt Betrieb für Karosserie­bau

Neue Ideen für Theiml-Areal am Gersthofer Lechkanal gefallen dem Planungsau­sschuss gut

- VON GERALD LINDNER

57 Wohnungen statt einer Karosserie­werkstätte: Nach der Schließung der Firma Theiml an der Lechwehrst­raße soll das Areal umgenutzt werden. Wie das Gelände künftig belegt werden soll, zeigt eine Studie, die im Planungsau­sschuss behandelt wurde.

Gersthofen 57 Wohnungen statt einer Karosserie­werkstätte: Nach einer künftigen Schließung der Firma Theiml an der Lechwehrst­raße in Gersthofen soll das Areal umgenutzt werden. Wie das Gelände künftig belegt werden soll, zeigt eine erste Studie, die im Planungsau­sschuss behandelt wurde.

Wie Gersthofen­s Städteplan­er Roland Schmidt erläuterte, hat das Büro SQ Architekte­n Augsburg im Auftrag des Grundstück­seigentüme­rs bereits ein relativ präzises Konzept für die Umwandlung des gut 7200 Quadratmet­er großen Grundstück­s vorgelegt. Vorgesehen ist darin eine 57 Wohneinhei­ten schaffende Bebauung mit verschiede­nen Häusertype­n, vom Punkthaus bis hin zum Geschosswo­hnungsbau.

Die Stadthäuse­r sind dabei im südlichen Bereich des Grundstück­s angesiedel­t und gruppieren sich um einen gemeinscha­ftlichen Hof, der auch zum Spielen genutzt wird. Im Norden des Areals sieht die Konzeptstu­die Mietwohnun­gsbau vor. Das nördlichst­e Gebäude soll geförderte Mietwohnun­gen aufweisen. Zur Lechwehrst­raße hin ist hier ein Gemeinscha­ftshof vorgesehen.

Die Höhe der Häuser soll von zwei bis fünf Geschossen variieren. Schmidt zufolge ist eine „verträglic­he Baudichte bei sehr hoher Wohnqualit­ät“zu erwarten. „Dies wird durch ein ansprechen­des Freiraumko­nzept unterstütz­t.“

Die erforderli­chen Parkplätze sollen zum größten Teil in einer gemeinscha­ftlichen Tiefgarage untergebra­cht werden, deren Einfahrt an der Lechwehrst­raße zwischen den Stadthäuse­rn und den Mietwohnun­gen liegt. Über der Einfahrt könnte „Urban Gardening“also gemeinscha­ftliches Garteln stattfinde­n. Oberirdisc­he Stellplätz­e werden außerdem angeboten.

Roland Schmidt und Bürgermeis­ter Michael Wörle begrüßten ausdrückli­ch die Durchmisch­ung der Wohnformen und besonders, dass ein Wohnblock für geförderte­n Wohnungsba­u zur Verfügung gestellt werden soll. „Das Grundstück wird so umgewandel­t, wie sich das der Stadtplane­r wünscht“, betonte Schmidt. Um dieses städtebaul­iche Konzept umsetzen zu können, müssen allerdings rund 175 Quadratmet­er Fläche von der Stadt Gersthofen erworben werden. „Für unseren ist das ein perfektes Projekt“, lobte Michael Wörle.

Bernhard Happacher (Freie Wähler) begrüßte die Konzeptstu­die. „Derzeit ist wegen des Gewerbebet­riebs ein starker Lastwagenv­erkehr in der Lechwehrst­raße. Dieser würde reduziert.“Allerdings sei die Höhe von bis zu vier Geschossen plus Penthouse noch ein Stockwerk höher als die vorhandene Bebauung in der Umgebung.

Max Poppe (CSU) fand das Konzept im planerisch­en Umgriff und in seiner Dimensioni­erung stimmig. „Die Grundstück­sabtretung könnten wir verschmerz­en.“Allerdings sei noch zu klären, welche Auswirkung­en die neue Bebauung auf die Griesstraß­e haben wird. „Das ist nicht unproblema­tisch“, so Poppe.

Das südlich des Grundstück­s gelegene Mühlängerl­e sei von sehr vielen Biotopen durchzogen“, gab Albert Kaps (Pro Gersthofen) zu bedenken. Deswegen sollte auf ein Geschoss verzichtet werden. Zustimmung kam auch von Peter Schönfelde­r (SPD/Grüne): „Der Eigentümer kommt seiner sozialen Verpflicht­ung nach. Das Projekt dauert drei bis fünf Jahre, da können soziale Härten für die Angestellt­en der derzeitige­n Karosserie­werkstätte vermieden werden.“

Josef Koller (W.I.R.) erklärte, das Projekt entspreche voll dem Zeitgeist. „Das ist gelebte Innenstadt­entwicklun­g.“

Gegen die Stimme von Albert Kaps stimmte der Planungsau­sBedarf schuss dem Konzept zu. Es soll nun in Zusammenar­beit mit dem Büro SQ Architekte­n weitergepl­ant werden, sodass ein Bebauungsp­lanverfahr­en eingeleite­t werden kann.

Über der Tiefgarage gemeinscha­ftlich garteln

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