Augsburger Allgemeine (Land West)
Heißer Straßenfasching bei knapp über null Grad
Tausende feiern den Gaudiwurm friedlich und ausgelassen
Wenn Vampire bei strahlendem Sonnenschein quicklebendig werden und ihr Schloss zur wahren Hüpfburg, dann tanzt der Bär durch Deubach. Das Wappentier des Dorfes stand gestern traditionell an der Spitze des großen Faschingsumzuges mit mehr als 50 Fußgruppen und Wagen.
Gessertshausen Deubach Wenn Vampire bei strahlendem Sonnenschein quicklebendig werden und ihr Schloss zur wahren Hüpfburg, dann tanzt der Bär durch Deubach. Wappentier des Dorfes stand gestern traditionell an der Spitze des großen Faschingsumzuges mit mehr als 50 Fußgruppen und Wagen – darunter auch das Containerteam aus Siegertshofen mit seiner Interpretation von Dracula.
Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt säumten gestern wieder Tausende Schaulustige die Straßen in dem Gessertshauser Ortsteil und feierten begeistert mit beim Straßenfasching. Angesichts der perfekten äußeren Bedingungen sah sich Deubachia-Präsident Alexander Lehmann, der den Gaudiwurm als Kommentator fürs Publikum fachkundig erläuterte, in seinem ganz persönlichen Vorbereitungsprogramm bestätigt. Bei mehreren Gelegenheiten habe er in der Oberschönenfelder Kirche ein Kerzlein angezündet und für gutes Wetter gebetet. Ein zweites Kerzlein versprach der Deubachia-Präsident eine knappe Stunde vor Beginn, falls die Großveranstaltung halbwegs reibungslos über die Bühne gehen sollte. Nach dem Unglück von Waidhofen (bei Schrobenhausen), wo eine junge Frau unter einen Wagen geriet und starb, schworen sich die Veranstalter, Feuerwehr und ein Sicherheitsunternehmen, diesmal ganz besonders aufzupassen. Obendrein ist beim Deubacher Umzug der Schnaps tabu. Das scheint zu fruchten: Nach Angaben der Polizei gab es keine größeren Vorkommnisse.
Marianne Henle kommt jedes Jahr mit der Familie zum Deubacher Umzug. Früher selbst eine Faschingsaktive, ziehen die Neusässerin „die tollen Kostüme und prima Ideen“zurück in die alte Heimat. Und in der Tat: Auch diesmal gab es für die Zuschauer viel zu bestaunen.
Beeindruckend war schon, wie die großen Wagen auf der Straße nach Rommelsried Aufstellung nahmen. „Party-Schiffe“wie die des Schmuttertaler Narrahaufas (Indianer aus dem Schmuttertal) oder die Fischacher Gladiatoren brachten nicht nur Stimmung, sondern auch jede Menge Lautstärke. Da klang sogar die mitfahrende Rockband auf ihrem Laster leise dagegen. Eher selten vertreten waren kommunalDas politische Themen. Die Feuerwehr Maingründel nahm das Hickhack um den Diedorfer Bullenstall auf die Schippe, während Margit und Franz Reitmayer einen Umstieg vom Gessertshauser Bürgerbus auf die RadlRikscha vorschlugen. Motto: „Der Bürgerbus, der fährt, auch wenn das keinen schert.“
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