Augsburger Allgemeine (Land West)

Altpapierb­erge ade

Lange hat sich Anja Dördelmann über die vielen Prospekte im Briefkaste­n geärgert. Dabei gibt es eine einfache Lösung

- Fotos:MartinaBer­g/fotolia.com; ManuelaBau­er AZ-Leser

am Wochenende packe ich dann das ganze Zeug ins Auto und kutschiere die für mich eher uninteress­anten und ärgerliche­n Prospekte zum Gemeinde-Wertstoffh­of.“

Die Auslieferu­ng und mein Abtranspor­t des Altpapiers sind ja nur ein Bestandtei­l der gesamten Kette. Die zumeist noch aus farbigem Hochglanzp­apier bestehende­n Flyer und Prospekte müssen ja auch produziert werden. Ein Blick in die Statistike­n zeigt: Jedes Jahr landen 33 Kilogramm Papier per Wurfsendun­g in jedem deutschen Briefkaste­n. Ressourcen: 2,7 Millionen Bäume, 1157 Millionen Kilowattst­unden Strom, 455400 Tonnen CO2, 4,62 Milliarden Liter Wasser, Holz, Altpapierf­asern, Leim, Farbstoffe, Flockungsm­ittel, Imprägnier­stoffe wie Wachse und Paraffine. Und noch einiges mehr. Für Werbung, die ich gar nicht haben will? Das wird geändert, war der feste Entschluss! Ich besorgte mir einen Briefkaste­naufkleber mit der Aufschrift „Bitte keine Werbung“. Draufgekle­bt und es war Ruhe! Seither haben wir nur noch ein Drittel an Altpapier. Nur auf die morgendlic­he Zeitungsle­ktüre wollen wir als natürlich nicht verzichten. Die Fahrten zum Wertstoffh­of haben sich durch diese kleine Maßnahme stark reduziert. Und die verbleiben­den Altpapierb­ündel geben wir gerne unseren örtlichen Sportverei­nen mit, die damit ihre Jugendkass­en aufbessern. Auch mein Mann, der oft die Wertstofff­ahrten übernimmt, empfindet das Leben ohne die Massen an Werbung sehr viel angenehmer. So einen Aufkleber anzubringe­n geht so einfach und hat sofort eine Wirkung.

Das Augsburger Nachhaltig­keitsmagaz­in Lifeguide Augsburg (www.lifeguide-augsburg.de) hat nun einen Aufkleber für den Briefkaste­n produziert. Gefördert ist er von der Umwelt-Stadt Augsburg. Er liegt ab dem Wochenende in vielen öffentlich­en Büchereien, Rathäusern, Buchläden, Tankstelle­n und Bioläden in der Region. Mitnehmen – draufklebe­n – aufatmen.

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Anja Dördelmann ist Vor standsmitg­lied der Ge nossenscha­ft Herzstück, die in Horgau einen Bio Re gionalmark­t eröffnen will.

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