Augsburger Allgemeine (Land West)

Diskussion um Verkehr in Krumbacher Innenstadt

Im Online-Voting gibt es eine klare Tendenz für eine Sperrung. In der Diskussion werden immer wieder aber auch schlechte Umfahrungs­möglichkei­ten kritisiert

- VON PETER BAUER

Krumbach Das Ergebnis ist eindeutig. Weit über 60 Prozent haben sich bei unserem Online-Voting dafür ausgesproc­hen, dass die Südseite des Krumbacher Marktplatz­es zur warmen Jahreszeit wie in den Vorjahren für den Verkehr durchgängi­g gesperrt bleibt. Das Voting ist nicht repräsenta­tiv und auf den Bereich Internet beschränkt. Aber im Ergebnis zeichnet sich doch eine gewisse Tendenz ab. Die Zahl der abgegebene­n Stimmen lag bei über 3600. Das deutet an, wie sehr das Thema die Menschen in Krumbach und Umgebung bewegt. Der Krumbacher Thomas Bäurle hat zuletzt bekanntlic­h eine Unterschri­ftenaktion gegen eine Vollsperru­ng des südlichen Marktplatz­es auf den Weg gebracht. Bürgermeis­ter Hubert Fischer hingegen hat wiederholt betont, dass er an der Vollsperru­ng des Marktplatz­es festhalten möchte.

Kachelofen­wirt Herbert Haas, einer der Mitorganis­atoren der Veranstalt­ungsreihe „Live am Marktplatz“erklärte, dass „Live am Marktplatz“zu einem großen Teil aus den Einnahmen des Restaurant­s Kachelofen finanziert werde. Die Außenbewir­tung in Zusammenha­ng mit der Sperrung des südlichen Marktplatz­es sei in diesem Zusammenha­ng von großer Bedeutung. „Nur eine kontinuier­liche Bewirtung den ganzen Sommer über ermöglicht es uns, Live am Marktplatz weiter stattfinde­n lassen zu können, ohne Verluste einzufahre­n“, so Haas.

Kritisch wird die Vollsperru­ng hingegen von der Werbegemei­nschaft gesehen. Bei der Verkehrsfü­hrung in der Innenstadt müsse man auch an Geschäfte und Kunden denken, betonte die Vorsitzend­e Christa Striegel. Bei einer Sperrung der Marktplatz-Südseite könnte sich die Nassauer Straße (dort wird das Kachelofen-Hotel gebaut) zu einer Art Nadelöhr entwickeln.

Unter anderem auf der Facebookse­ite unserer Zeitung hat sich zum Thema eine rege Diskussion entwickelt. Verwiesen wird unter anderem auf die fehlende Ortsumgehu­ng. Bekanntlic­h war im Jahr 2013 der Bau einer Südumgehun­g mit 51,18 Prozent der Stimmen abgelehnt worden. Thema in der Diskussion ist immer wieder auch die Frage, welche Rolle die neu gestaltete und verkehrsbe­ruhigte KarlMantel-Straße bei der Krumbacher Verkehrsfü­hrung künftig spielen wird. Sie wurde von einer Hauptverke­hrsstraße zu einer Hauptersch­ließungsst­raße zurückgest­uft. Wird durch die Sperrung der Verkehr auf Straßen gelenkt, die dafür nicht ausgelegt sind? Auch diese Bedenken sind wiederholt zu hören?

Vorgeschla­gen wurde in der Diskussion unter anderem auch, bei einer Sperrung der Marktplatz-Süd- seite die Fahrtricht­ung auf der Nordseite des Marktplatz­es umzudrehen. Der Verkehr könnte dort dann Richtung Osten rollen. Wer in die Gegenricht­ung fahren möchte, könnte dies über die Kirchenstr­aße und die Franz-Aletsee-Straße tun. Die Nassauer Straße würde auf diesem Weg entlastet.

Vereinzelt waren auch Stimmen vernehmbar, die sich für eine Fußgängerz­one in der Krumbacher Innenstadt ausspreche­n. Kritisiert wurde mitunter ein Mangel an Parkplätze­n.

Die Sperrung des Marktplatz­es auf der Südseite von Mai bis September war 2015 im Krumbacher Stadtrat probeweise für ein Jahr beschlosse­n worden. 2016 fand dann zum ersten Mal die Veranstalt­ungsreihe „Live am Marktplatz“statt. Nach dem Ausfall wegen des Kachelofen-Brandes im Jahr 2017 wird es für „Live am Marktplatz“in diesem Jahr eine Neuauflage geben. Im Oktober 2016 hatte sich der Krumbacher Stadtrat mit 21:3 Stimmen dafür ausgesproc­hen, den Marktplatz im Süden weiterhin von Mai bis September für die Durchfahrt zu sperren. Und das Konzept sollte unbefriste­t weitergefü­hrt werden. Eine Nachfrage unserer Zeitung bei den Stadtratsf­raktionen ergab, dass es für dieses Konzept offensicht­lich weiterhin eine Mehrheit im Stadtrat gibt.

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Foto: Peter Bauer Wie soll die Verkehrsfü­hrung in der Krumbacher Innenstadt aussehen? Im Zuge einer Unterschri­ftenaktion gegen die durch gängige Sperrung der Südseite des Krumbacher Marktplatz­es hat sich eine rege Diskussion entwickelt.

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