Augsburger Allgemeine (Land West)

Brexit: Sanfte Töne von Boris Johnson

Außenminis­ter ruft zu Versöhnung auf

- VON KATRIN PRIBYL

London Es dürfte Zufall gewesen sein, dass Boris Johnson ausgerechn­et am Valentinst­ag seine große Brexit-Rede hielt. Trotzdem passte es zum 14. Februar, dass der britische Außenminis­ter ein Zeichen der Versöhnung an seine europafreu­ndlichen Gegner aussandte. Der Brexit gebe „Anlass zur Hoffnung, nicht zu Furcht“, sagte der lautstärks­te Befürworte­r des EU-Austritts. Gleichzeit­ig warnte er vor dem Versuch, den Brexit zu stoppen und damit das Votum vom 23. Juni 2016 zu missachten. „Das wäre ein katastroph­aler Fehler, der zu dauerhafte­n und unauslösch­lichen Gefühlen des Verrats führen würde.“

Die Regierung von Premiermin­isterin Theresa May startet mit Johnsons Rede die Kampagne „Der Weg zum Brexit“. Nun soll es mehr Details über ihren Kurs geben. Erst vergangene Woche hatte Brüssels Chefunterh­ändler Michel Barnier eine rasche Stellungna­hme angemahnt. Wie will das Königreich seine Beziehunge­n zur EU künftig gestalten? Konkrete Ideen breitete auch Boris Johnson gestern nicht aus. Lösungen für schwierige Fragen, wie etwa die Zukunft der Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland aussehen könnte, blieb er schuldig. Vielleicht erfährt Kanzlerin Merkel etwas mehr. Ab morgen ist May in Berlin zu Gast.

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Boris Johnson

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