Augsburger Allgemeine (Land West)
Vorsicht: Dieser Sport macht süchtig
Im Fernsehen sorgt „Big Bounce“für hohe Einschaltquoten, im Verein ist die Resonanz riesig. In Willmatshofen gibt es drei Großtrampoline – und eine lange Warteliste
Fischach Willmatshofen „Big Bounce – Die Trampolinshow“zieht vor allem jüngere Menschen in ihren Bann. Bei der die von Matthias Opdenhövel und Wolff-Christoph Fuss moderiert wird, müssen die Kandidaten in einem Wettbewerb einen TrampolinParcours bewältigen. Fitness und Geschicklichkeit sind gefragt, um am Ende den Hauptgewinn von 100000 Euro zu gewinnen. Die Einschaltquoten von durchschnittlich dreieinhalb Millionen Zuschauern zeigen: Der Reiz, für Sekunden die Schwerkraft zu überlisten, liegt im Trend. Als einziger Verein im Augsburger Land bietet der Turnverein Willmatshofen Trampolinturnen an. Wie es dort mit dem „Big Bounce“läuft, verrät Übungsleiterin Andrea Frey.
Wäre so ein Parcours wie bei der Fernsehshow nicht auch etwas für den TV Willmatshofen?
Andreas Frey: Reizvoll ja, aber den Platz haben wir gar nicht. Dafür ist unsere Willmatshofer Halle zu klein. Mit unseren drei Großtrampolinen ist die Halle im Augenblick schon ausgefüllt.
Die Zuschauer machen große Augen, wenn ein Springer auf die Nase fällt, eine Bruchlandung hinlegt oder nicht den richtigen Absprung schafft und in die Tiefe purzelt. Ist Trampolinspringen eigentlich gefährlich?
Frey: In der Sendung versucht jeder Teilnehmer sein Bestes. Aber man muss wissen, wo man am besten abspringt, um die bestmögliche Sprungkraft herauszuholen. Sonst kann’s gefährlich werden.
„Big Bounce – Die Trampolinshow“hat hohe Einschaltquoten. Rechnen Sie nach der Spielshow auch mit dem ein oder anderen neuen Gesicht im Training?
Frey: Das kann sein. Gewöhnlich kommen viele Interessenten nach dem Tag der offenen Tür oder dem Sportabend, bei dem sich die verschiedenen Abteilungen des Vereins präsentieren.
Wie ist die Resonanz im Augenblick?
Frey: Viel zu groß. Auf unserer War-
teliste sind im Augenblick über 20 Kinder und Jugendliche. Wir sind mit unseren Trainingszeiten komplett ausgelastet.
Welche Voraussetzungen muss jemand mitbringen, der sich für den Sport interessiert und springen will?
Frey: Man sollte ein wenig sportlich sein. Was auch ganz wichtig ist: Man muss Körperspannung halten können – angefangen von den Füßen über den Bauch, den Po und bis zu den Armen. Ohne Spannung bekommt der Springer keine Höhe und kann auch nichts kontrollieren und koordinieren.
Lässt sich die Körperspannung trainieren?
Frey: Ja. Mit der Übung entwickeln die Springer Koordination, Kraft und Körpergefühl. Die Faszination, für kurze Zeit der Schwerkraft zu entkommen, ist unbeschreiblich. Und lässt einen nicht mehr los. Man wird richtig süchtig danach. Training Derzeit wird an zwei Wo chentagen beim TV Willmatshofen in mehreren Gruppen gesprungen. Die Leis tungssportler nehmen an schwäbischen und bayerischen Wettkämpfen teil. Mehr zu den Trampolin Angeboten gibt es im Internet unter www.tvwillmatsho fen.de.