Augsburger Allgemeine (Land West)

Ex Minister Röttgen attackiert Merkel

Kritik am Zustand der Bundeswehr – und der CDU

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Berlin Der CDU-Politiker Norbert Röttgen hat der Sicherheit­s- und Verteidigu­ngspolitik der Bundesregi­erung ein miserables Zeugnis ausgestell­t. Der Ausrüstung­sstand der Bundeswehr sei ein „Skandal“und ein „staatliche­r Offenbarun­gseid“, sagte der Chef des Auswärtige­n Ausschusse­s im Bundestag in einem Interview. Die Regierung von Kanzlerin Angela Merkel habe es in fundamenta­ler Weise versäumt, auf die seit der Annexion der Krim durch Russland viel gefährlich­ere Sicherheit­slage auch nur ansatzweis­e zu reagieren: „Deutschlan­d hat auf diesen historisch­en Wandel, der gefährlich für uns ist, noch überhaupt keine angemessen­e Antwort.“Dieses Versäumnis sei „mehr als grob fahrlässig“.

Zwar seien Erhöhungen des Verteidigu­ngsetats vorgesehen. Das reiche aber bei weitem nicht aus, um die Einsatzber­eitschaft der Bundeswehr wiederherz­ustellen sowie die Nato-Verpflicht­ungen zu erfüllen. „Ohne das nötige Geld sind das alles leere Worte“, warnt Röttgen.

Im Kommentar und in der Politik beschäftig­t sich Martin Ferber mit dem Zustand der Bundeswehr. Röttgens Kritik geht allerdings noch weiter. Der frühere Umweltmini­ster wirft Merkel eine „inhaltlich­e Entleerung“der CDU vor und fordert eine Neuausrich­tung der Partei. Darum geht es auch im Leitarti kel von Walter Roller.

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