Augsburger Allgemeine (Land West)
Digitalisierung trifft vor allem Helferberufe
Internet verändert viele Positionen
Nürnberg Von der zunehmenden Digitalisierung der deutschen Wirtschaft werden nach Prognosen von Arbeitsmarktforschern voraussichtlich Hilfskräfte ohne Berufsausbildung am stärksten betroffen sein. Umgekehrt verringerten gute Bildung und eine solide berufliche Qualifikation das Risiko, in Zukunft teilweise oder sogar ganz durch computergesteuerte Maschinen ersetzt zu werden, geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB) hervor.
So seien schon jetzt 58 Prozent der von Hilfskräften geleisteten Arbeiten theoretisch von Computern oder Robotern zu ersetzen. Innerhalb der vergangenen drei Jahre habe der Anteil in der Gruppe der sogenannten Helferberufe um zwölf Prozentpunkte zugenommen.
Bei Berufen, für die in der Regel ein vierjähriges Hochschulstudium erforderlich ist, liege der Anteil der theoretisch von Computern leistbaren Aufgaben lediglich bei 24 Prozent; der Anteil sei damit in den vergangenen drei Jahren um sechs Prozentpunkte gestiegen, bei ITDienstleistern und Naturwissenschaftlern blieb er sogar fast unverändert, berichteten die Forscher. Insgesamt ist nach der Prognose jeder vierte sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in Deutschland gefährdet, von computergesteuerten Maschinen teilweise – nämlich um bis zu 70 Prozent – ersetzt werden zu können.