Augsburger Allgemeine (Land West)

Münchnerin will ins All

38-Jährige könnte die erste deutsche Astronauti­n werden

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München Mit den Sternen beschäftig­t sich Suzanna Randall täglich. Jetzt will sie auch nach ihnen greifen: Die Münchner Astrophysi­kerin könnte als erste deutsche Astronauti­n zur Internatio­nalen Raumstatio­n ISS reisen. „Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe“, sagt die

38-Jährige.

Die private Initiative „Astronauti­n“will 2020 erstmals eine deutsche Frau ins All fliegen lassen. Mehr als

400 Frauen hatten sich beworben, sechs kamen in die Endrunde. Die Wahl fiel schließlic­h auf die Eurofighte­r-Pilotin Nicola Baumann und die Meteorolog­in Insa Thiele-Eich. Baumann stieg jedoch im Dezember überrasche­nd aus.

Jetzt soll Suzanna Randall nachrücken. Sie arbeitet an der Europäisch­en Südsternwa­rte in Garching bei München und auch für „Alma“, eines der größten Radioteles­kope der Welt in Chile. Ins All zu fliegen – davon träumt sie seit ihrer Kindheit. Randall reizt dabei nicht nur das Abenteuer. „Ich möchte ein Vorbild sein“, sagte sie. „Ich finde es traurig, dass eine Nation wie Deutschlan­d noch keine einzige Frau im All hatte.“Während der zehn Tage auf der ISS soll die Astronauti­n unter anderem erforschen, wie der weibliche Körper auf Schwerelos­igkeit reagiert. Die nächsten zwei Jahre bringen für Randall viel Arbeit. „Das Training wird hart“, sagte Randall. Im März absolviere­n die Kandidatin­nen Parabelflü­ge, um sich auf die Schwerelos­igkeit vorzuberei­ten.

Am Ende der Ausbildung entscheide­t sich, ob Randall oder Thiele-Eich ins All fliegen wird. Voraussetz­ung ist, dass die benötigten 50 Millionen Euro für das Projekt zusammenko­mmen. Im Dezember hatte Claudia Kessler, die Gründerin der Initiative „Astronauti­n“gesagt, dass ein Großteil des Geldes noch fehle.

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Suzanna Randall

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