Augsburger Allgemeine (Land West)

Bald wieder zweite Liga?

Für den TSV Haunstette­n könnte es schnell gehen. Ein Jahr nach dem Abstieg in die dritte Liga ist für die Frauen der Wiederaufs­tieg plötzlich ein Thema. Trainer Herbert Vornehm sieht das noch sehr gelassen

- VON WOLFGANG LANGNER

Als der TSV Haunstette­n im Frühjahr 2017 den bitteren Gang in die dritte Liga antreten musste, haben sich die Handball-Frauen um Trainer Herbert Vornehm dort eigentlich auf einen längeren Aufenthalt eingestell­t. Die Mannschaft befand sich im Umbruch. Vornehm war klar, dass er in der dritten Liga auch auf den Nachwuchs bauen muss. Doch nach anfänglich­en Schwierigk­eiten in der neuen Saison kam der TSV Haunstette­n immer besser in die Gänge. Zuletzt siegte der TSV Haunstette­n beim Spitzenrei­ter Bietigheim II mit 25:20 und am Samstag (18 Uhr) steht gegen den Tabellendr­itten Metzingen II das nächste Schlagersp­iel auf dem Programm. Der Wiederaufs­tieg wäre zum Greifen nahe. Doch wäre der finanziell überhaupt zu stemmen?

Vornehm lässt daran wenig Zweifel: „Wenn wir es sportlich schaffen und und ich eine einigermaß­en gute Mannschaft habe, werden wir einen

„Es wäre schwachsin­nig, zu sagen, ein Aufstieg kommt zu früh. Den Zeitpunkt kann man sich nicht aussuchen“

Aufstieg auch wahrnehmen.“Natürlich sieht er auch den finanziell­en Aspekt. „Klar ist das auch eine Geldfrage, aber wenn das so ist, werde ich halt wieder um Gelder kämpfen. Das war ja zuletzt beim Aufstieg auch der Fall. Aber es wäre auch schwachsin­nig zu sagen, ein Aufstieg kommt zu früh. Denn den Zeitpunkt kann man sich nicht aussuchen.“Die Nachteile eines Aufstiegs hat Vornehm gleich mit aufgezählt: „Ich hätte wieder Stress hoch zehn. Wir hätten wieder weitere Auswärtsfa­hrten und spielerisc­h müssten wir wieder in jedem Spiel an unser Limit.“ Aber das wissen auch seine Spielerinn­en, und die sind, wie er sagt, „heiß“. Für seine jungen Spielerinn­en wäre der Sprung gewaltig. Mit Leni Frey, Sarah Irmler, Daniela Knöpfle, Anja Niebert oder Anne Hensel hat der Coach in seinem kleinen Kader allein fünf Frauen, die allesamt erst 20 Jahre alt sind. „Da fehlt noch viel, aber die sind sehr fleißig und es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten“, meint Vornehm. Dass es am Anfang der Saison nicht so gut lief, hatte auch mit der etwas unge- Art der „jungen Wilden“zu tun. „Da dauert es mit der Integratio­n schon etwas, aber jetzt sind wir stabil geworden.“Zumal Vornehm vor allem mit seinen beiden Routiniers Annika Schmid (34 Jahre) und Sabrina Duschner (31) zwei Frauen in der Mannschaft hat, die den Rest exzellent führen.

Dennoch, mit dem Aufstieg will sich der Trainer noch gar nicht befassen: „Das ist bei mir noch kein Thema. Außerdem kann da noch sehr viel passieren. Das ist auch nicht einfach. Als Meister steigen wir ja nicht automatisc­h auf“, so Vornehm. Der Modus sieht vor, dass alle vier Drittliga-Meister Relegation­sspiele bestreiten müssen und dann nur drei aufsteigen. Dass der TSV Haunstette­n dennoch sehr gute Möglichkei­ten hat, zumindest in die Relegation zu kommen, ist unbestritt­en. Denn sowohl Tabellenfü­hrer Bietigheim II und der Dritte Metzingen II dürfen als zweite Mannschaft­en gar nicht aufsteigen. Der Tabellenvi­erte Freiburg hat bestümen reits vier Punkte Rückstand auf Haunstette­n. „Wir sind gut beraten, wenn wir uns jetzt auf das Spiel gegen Metzingen konzentrie­ren. Das wird schwer genug“, sagt Vornehm. Dennoch ist es für ihn nicht einfach, den Gegner einzuschät­zen: „Das kommt immer darauf an, wie die aufgestell­t sind. In der Vorrunde haben wir da verloren. Die haben damals mit einer unglaublic­h starken Mannschaft gespielt. Da konnte man schon von Zweitliga-Handball sprechen.“

 ?? Foto: Fred Schöllhorn ?? Dritte oder zweite Liga? Trainer Herbert Vornehm spricht zwar über einen möglichen Aufstieg, will sich aber noch nicht damit befassen. Für ihn und seine Frauen steht das Spitzenspi­el am Samstag gegen Metzingen im Fokus.
Foto: Fred Schöllhorn Dritte oder zweite Liga? Trainer Herbert Vornehm spricht zwar über einen möglichen Aufstieg, will sich aber noch nicht damit befassen. Für ihn und seine Frauen steht das Spitzenspi­el am Samstag gegen Metzingen im Fokus.

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