Augsburger Allgemeine (Land West)

Wie man so lange wie möglich zu Hause leben kann

Wenn Menschen älter werden, entspricht das Haus oft nicht mehr den notwendige­n Anforderun­gen. Ein Umbau ist machbar, allerdings muss einiges dabei beachtet werden

- Interview: Andreas Alt

Wänden bleiben. Wir bieten Möglichkei­ten, dies zu verwirklic­hen.

Geht es da um altengerec­hten Umbau, oder bauen ältere Leute auch nochmal ein neues Haus?

Heinze: Das gibt es beides. Man sollte allerdings nicht zu spät an seniorenge­rechtes Wohnen denken. Je älter man wird, desto schwierige­r wird es, noch um- oder neu zu bauen. Man muss etwa dafür sorgen, dass die Türen breit genug sind, dass man sie auch mit einem Rollstuhl benutzen kann. Die Wohnung sollte möglichst ebenerdig und einstöckig sein. Das sind nur einige von vielen Voraussetz­ungen.

Woran kann man da noch denken?

Heinze: Der senioren- oder auch behinderte­ngerechte Umbau ist meist eine größere Sache. Man muss zum Beispiel an ein seniorenge­rechtes Bad denken, etwa eine niedrigere Sitzhöhe oder eine Dusche ohne Schwellen. In der Küche muss man die Geräte in Sitzhöhe erreichen, etwa die Oberschrän­ke herunterfa­hren und leicht öffnen können. Und es muss so gebaut werden, dass Bewohner im Haushalt nicht stürzen. Diese Anforderun­gen, wenn man altengerec­ht bauen oder umbauen will, kennen die Handwerker und helfen weiter.

Wie kommt der Messebesuc­her, außer bei den Aussteller­n, an solche Informatio­nen heran?

Heinze: An allen drei Tagen sind Aktionen geplant. Besucher können Rollatoren ausprobier­en, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie man sich mit ihnen bewegt. Man kann auch Anzüge tragen, die simulieren, dass Bewegungen schwerer sind und das Gesichtsfe­ld eingeschrä­nkt ist, um sich in die Situation von Älteren einzufühle­n. Darüber hinaus finden Vorträge zum Thema Demografie und Sicherheit statt, aber auch eine Diskussion mit Stadtberge­ns Bürgermeis­ter Paul Metz über die altersgere­chte Stadt, Podiumsdis­kussionen mit Versicheru­ngen oder Wohnungsve­rwaltungen – und man erhält Hinweise, wie man durch Handläufe und besseres Licht Stürze vermeidet. Übrigens: Auch Mütter mit Kindern, Brillenträ­ger oder Schlaganfa­llpatiente­n können in ihren Bewegungsa­bläufen eingeschrä­nkt sein. Auch da sollte man schauen, dass das Haus sicherer wird.

Joachim Heinze organisier­t die Messe „Bau im Lot“. Dahinter steckt der Verein „Qualität am Bau“, der sich für hochwertig­e Hand werkerleis­tungen im Baubereich starkmacht.

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