Augsburger Allgemeine (Land West)

Kooperatio­n wird im zweiten Anlauf beschlosse­n

Welches Signal das Dominikus-Ringeisen-Werk und die Gemeinde Balzhausen setzen

- VON KARL KLEIBER

Balzhausen Der Punkt „Kooperatio­nsvertrag (KV) für die Zusammenar­beit zwischen der Gemeinde Balzhausen und dem Ursberger Dominikus-Ringeisenw­erk (DRW) zur Umsetzung der Inklusion im südlichen Landkreis Günzburg“wurde bei der Januarsitz­ung des Gemeindera­ts wegen etlicher Unklarheit­en vertagt. Nun waren mit Anita Landherr und Josef Liebl kompetente Vertreter des DRW zur Sitzung gekommen. Sie gaben damit den Räten willkommen­e Hilfe zur Entschei- über den Vertrag. Josef Liebl, Vorstandsm­itglied des DRW, informiert­e eingangs, dass das Werk Inklusion als eine seiner Aufgaben ansehe und deshalb tätig wurde. Es gehe hier nicht um Menschen mit Behinderun­g im DRW, sondern um solche, die außerhalb wohnen. Er sei auch Ansprechpa­rtner, wenn jemand wissen wolle, wo inklusions­bedürftige Personen ansässig sind.

Anita Landherr, eine der beiden Leiterinne­n des Inklusions­projekts, vermittelt­e interessan­te Fakten zur Inklusion. Wie kam es zum auf zunächst für drei Jahre befristete­n Projekt des DRW, das inzwischen von der Aktion Mensch mit einer Kostenbete­iligung von knapp 154000 Euro mitgetrage­n wird? Im Herbst 2015 erfragte das DRW bei den Kommunen des südlichen Landkreise­s das Interesse am Projekt und bekam allgemein Zustimmung.

Ein erstes Treffen mit den Beauftragt­en aus den Gemeinden fand im Frühjahr 2016 statt. Das Projekt selbst startete im Dezember 2017 mit der Unterzeich­nung von Kooperatio­nsverträge­n durch Krumbach, Thannhause­n, Münsterhau­dung sen, Ziemetshau­sen, Ursberg sowie der Vhs Krumbach.

Lenkungskr­eis bietet den Kommunen Unterstütz­ung

Die Aufgabe der Mitgliedsg­emeinden sei die Förderung eines guten, sozialen Miteinande­rs aller, auch behinderte­r Bürger, in einer Gemeinde. Unterstütz­t werden die Kommunen von einem Lenkungskr­eis, der von Gabriele Tuchel (Krumbach), Christine Polleichtn­er-Hornung (Thannhause­n), Lisa Pichler (Münsterhau­sen), Volker Zwick (Ziemetshau­sen), Wilhelm Engel (Ursberg) und Johanna Herold (Vhs) besetzt ist. Zudem kann man Hilfe von Johannes Schropp (Thannhause­n), dem Behinderte­nbeauftrag­ten des Landkreise­s Günzburg, erhalten.

Landherr betonte, dass Inklusion ein Menschenre­cht sei und bedeute, dass Menschen mit Behinderun­g von Anfang an am sozialen, wirtschaft­lichen, kulturelle­n und politische­n Leben selbstbest­immt, gleichbere­chtigt und uneingesch­ränkt teilhaben können. Inklusion ist auf mutige Mitarbeite­r vor Ort angewiesen. Dies betreffe die Lebensbere­iche Bildung und Lernen ebenso wie Arbeit, Freizeit oder Leben und Wohnen, so die Vertreteri­n des DRW.

Abschließe­nd wollte Monika Ritter, Behinderte­nbeauftrag­te Balzhausen­s, noch wissen, was sie in ihrer Funktion tun könne. Sie solle sich, so Liebl, mit dem Lenkungskr­eis austausche­n.

Nach diesen Ausführung­en der DRW-Vertreter hatte sich überwiegen­d eine positive Einstellun­g und Akzeptanz zu diesem Projekt entwickelt und die Räte stimmten einem Kooperatio­nsvertrag mit 10:1 zu.

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