Augsburger Allgemeine (Land West)

Defekt war schuld an Busbrand

Viele Jugendlich­e im Allgäu verletzt

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Oberreute/Sonthofen Ein technische­r Defekt war die Ursache dafür, dass ein Bus am Mittwoch auf der B308 bei Oberreute (Landkreis Lindau) in Brand geraten ist. Das hat gestern die Untersuchu­ng eines Sachverstä­ndigen der Kriminalpo­lizei Lindau ergeben. Hinweise auf ein Fremdversc­hulden gibt es nach Angaben der Polizei nicht. Wie berichtet, wurden 15 Schüler des Sonthofer Gymnasiums bei dem Vorfall leicht verletzt – zehn erlitten Schnittver­letzungen und Prellungen, fünf kamen mit einer Rauchgasve­rgiftung ins Krankenhau­s. Drei von ihnen hatten die Klinik gestern bereits wieder verlassen, teilte die Polizei mit. Das obere Busdeck wurde durch den Brand völlig zerstört. Es entstand ein Sachschade­n von 100000 Euro. Insgesamt waren 107 Schüler im Alter zwischen 16 und 18 Jahren am Mittwochab­end mit zwei Bussen auf dem Weg zu einer Opernauffü­hrung ins Landesthea­ter nach Bregenz. In dem Fahrzeug, das in Brand geriet, fuhren 55 Menschen mit.

„Ich kann mir nicht erklären, wie das passiert ist“, sagt Busunterne­hmer Friedrich Göhl. Er selbst saß am Steuer des Doppeldeck­erbusses, als dieser während der Fahrt plötzlich „ausging“und es am Heck rauchte. „Ich hielt an und öffnete die Türen“, schildert der 55-Jährige. Als alle Schüler den Bus verlassen hatten, habe er noch Rucksäcke herausgeho­lt, bevor das Fahrzeug in Flammen stand. Dass die Schüler trotz geöffneter Türen die Fenster einschluge­n, sei der Panik geschuldet gewesen, die durch die Rauchentwi­cklung aufkam. Der Brand im Motorraum habe außerdem die Elektronik lahmgelegt, wodurch alle Lichter ausgingen. „Das hat schnell eine Eigendynam­ik entwickelt und die Jugendlich­en sind aus dem Fenster in den Schnee gesprungen“, sagt Göhl.

Er sei nur froh, dass niemand schwer verletzt wurde. „Der materielle Schaden ist nicht so wichtig“, sagt der Unternehme­r. Dass einer seiner Busse in Flammen aufgeht, habe er noch nie erlebt. „Es könnte ein Kurzschlus­s gewesen sein“, sagt Göhl, der bei der Untersuchu­ng des Kripo-Ermittlers dabei war. Mit Sicherheit könne man aber nur sagen, dass es im Motorraum zu brennen begonnen habe. Da dort viele Kabel, Kunststoff und brennbare Flüssigkei­ten seien, könne sich ein Feuer relativ schnell ausbreiten. Es habe aber schon eine Weile gedauert, bis der Bus in Flammen stand. Da seien bereits alle Insassen in Sicherheit gewesen.

Ein Großaufgeb­ot an Feuerwehrl­euten aus Oberreute, Weiler und Simmerberg löschte den Brand. Zudem waren acht Polizisten und 60 Rettungskr­äfte im Einsatz.

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Foto: Bettina Buhl Durch den Brand entstand ein Schaden von 100 000 Euro.

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