Augsburger Allgemeine (Land West)
Abschied von Schulleiter Heinz Kollarsch
17 Jahre war Heinz Kollarsch Rektor der Grundschule Kutzenhausen. Jetzt geht er in Pension. Was ihm die Schüler nun wünschen
Er stand 17 Jahre lang an der Spitze der Schulverwaltung von Kutzenhausen: Rektor Heinz Kollarsch. Jetzt er in den Ruhestand gegangen. Zum Abschied zeigten ihm Schüler und Lehrer noch einmal auf ganz besondere Weise, was sie in diesen Jahren so an ihm geschätzt haben.
Kutzenhausen Die Schüler werden ihm fehlen, meinte Heinz Kollarsch etwas wehmütig. Dennoch gestand er, dass er mit zwei lachenden Augen in den Ruhestand gehe. Dabei schaue eins zurück auf eine vielseitige und stets erfreuliche Zeit als Rektor an der Grundschule Kutzenhausen, das andere auf die kommende Zeit ohne Wecker, Zeugnisschreiben und Aufsatzkorrekturen. Wie beliebt der Schuldirektor ist, zeigte die ebenso ideenreiche wie fröhliche Feier zu seiner Verabschiedung.
Viel Musik und Rhythmik standen dabei im Mittelpunkt. Von Beginn an erzeugten die Schüler der ersten bis vierten Klasse mit afrikanischen Trommeln, Händeklatschen und stimmungsvollen Wechselgesängen – filigran von Gitarren-elementen getragen – eine Atmosphäre voller Magie und Faszination. Songs wie „Salibonani“, „Mother I Feel You“und „Peace Shalom“strahlten Kraft und Lebensfreude aus, nicht zuletzt auch die vorgetragenen Titel „Ja, so war’s“und der mit viel Beifall beim Publikum aufgenommene „Lehrer-Rap“.
Vielfalt und Komplexität vermittelten aber auch die Redner. Sie zeichneten das Bild eines facettenreichen Schulleiters mit Einsatzfreude und Verlässlichkeit. Er sei strebsam, vital und etwas verschmitzt, porträtierte ihn die Leiterin des Staatlichen Schulamts, Renate Haase-Heinfeldner. Kurz: als einen Mann mit dem Herz am rechten Fleck. Kollarsch habe nicht nur Verantwortung für Kinder, Unterricht und Erziehung getragen, meinte sie. „Er hat auch Werte bewahrt und die Gemeinschaft als Priorität gesehen.“
Bürgermeisterin Silvia Kugelmann hob das gute Miteinander von Schule und Gemeinde hervor. Der scheidende Rektor sei bei anstehenden Problemen stets sehr lösungsorientiert gewesen. Das Klima zwischen Lehranstalt und Kommune habe gepasst, resümierte sie salopp.
Elternbeiratsvorsitzende Ines Merk bezeichnete Kollarsch als offen für Neuerungen, als einen Menschen, der immer mit der Zeit gegangen sei. So sei der Schulalltag von ihm mit verschiedenen schülergerechten Aktionen attraktiv und kurzweilig gestaltet worden.
So bunt wie das von Kollarsch initiierte Schulleben seien auch die Spuren gewesen, die er an der Grundschule und damit auch im Lehrerkollegium hinterließ. Vizerektorin Birgit Kleinsteuber-Rieder attestierte dem Scheidenden, dass er seine Kollegen auf einen engagierten Weg mitgenommen habe, um das anspruchsvolle Profil der Schule nachhaltig zu prägen. In ihrer launigen Rede blickte sie mit vielen Details auf Vergangenes zurück und sprach Kollarsch immer wieder direkt
Das Schulleben gestaltete er bunt und anspruchsvoll
an: „Weißt du noch? Kannst du dich noch erinnern?“Als Antwort erhielt sie je nach Ausführung leuchtende Augen, schmunzelnde Lippen und bekräftigendes Kopfnicken.
Aber nicht nur Worte nahm der Scheidende entgegen. Die Feier eröffnete ihm auch eine besondere gesellschaftliche Standerhebung. Die vierte Klasse rollte dafür einen roten Teppich aus und schlug Heinz Kollarsch für seine außergewöhnlichen pädagogischen Leistungen und seinen positiven menschlichen Eigenschaften mit viel Pomp zum Ritter.
Neben dieser Symbolik nahm Heinz Kollarsch von jeder Klasse persönliche Herzenswünsche entgegen. „Leb lang und bleibe gesund“, hieß es da. Oder „Es war schön mit dir“und „Glück immerfort“. Diese Wünsche könne er in seinem neuen Lebensabschnitt, der auch von der einen und anderen Fahrt mit dem Wohnmobil geprägt werde, sehr gut gebrauchen, bilanzierte er erfreut.