Augsburger Allgemeine (Land West)
Wer wird Partner der CSU?
Partei weit entfernt von absoluter Mehrheit
Augsburg Wäre am Sonntag Landtagswahl, bräuchte die CSU zum Regieren einen Koalitionspartner – für eine absolute Mehrheit wie in früheren Zeiten reicht derzeit die Zustimmung der Wähler nicht. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Zeitung kommen die Christsozialen aktuell lediglich auf 39,4 Prozent. Zum Vergleich: Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren hatte die Partei von Horst Seehofer und Markus Söder noch 47,7 Prozent der Stimmen geholt. Die CSU verharrt damit im Umfragetief, hat sogar noch einmal minimal verloren: Im Januar hatten 39,9 Prozent der Befragten unseres „Bayern-Monitors“angegeben, die CSU wählen zu wollen.
Rechnerisch kämen für eine gemeinsame Regierung mit der CSU zurzeit sogar vier Parteien infrage: SPD, Grüne, Freie Wähler und AfD. Das Rennen um Platz zwei ist offen: In unserem „Bayern-Monitor“liegen SPD, Grüne und AfD fast gleichauf. Auf Platz fünf sind die Freien Wähler mit 8,6 Prozent. Da die CSU eine Koalition mit der AfD ausschließt, kämen derzeit für die Christsozialen drei Bündnisse in Betracht. Die Freien Wähler und die Grünen haben ihre Bereitschaft zum Mitregieren signalisiert. Eine Koalition mit der SPD wäre rechnerisch kein Problem. Angesichts des Umfragewertes der Sozialdemokraten könnte sie aber kaum „Große Koalition“heißen. Knapp nicht reichen würde es für eine Neuauflage einer schwarz-gelben Regierung in Bayern. Die FDP liegt in unserer Umfrage bei 5,3 Prozent und muss um den Einzug in den Landtag bangen. Noch schlechter sieht es von den etablierten Parteien nur für die Linke (3,5 Prozent) aus. Eine aktuelle Forsa-Umfrage sieht SPD und Grüne in Bayern mit je 14 Prozent ebenfalls gleichauf, die CSU kommt hier auf 42 Prozent.
Bei Civey-Umfragen zählen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden gemäß der Zusammensetzung von Bayerns Bevölkerung gewichtet. Für die Sonntagsfrage wurden die Antworten von 5032 Teilnehmern aus Bayern vom 12. bis 26. Februar berücksichtigt.