Augsburger Allgemeine (Land West)

Wer wird Partner der CSU?

Partei weit entfernt von absoluter Mehrheit

- VON NIKLAS MOLTER UND HOLGER SABINSKY WOLF

Augsburg Wäre am Sonntag Landtagswa­hl, bräuchte die CSU zum Regieren einen Koalitions­partner – für eine absolute Mehrheit wie in früheren Zeiten reicht derzeit die Zustimmung der Wähler nicht. In einer repräsenta­tiven Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts Civey für unsere Zeitung kommen die Christsozi­alen aktuell lediglich auf 39,4 Prozent. Zum Vergleich: Bei der Landtagswa­hl vor fünf Jahren hatte die Partei von Horst Seehofer und Markus Söder noch 47,7 Prozent der Stimmen geholt. Die CSU verharrt damit im Umfragetie­f, hat sogar noch einmal minimal verloren: Im Januar hatten 39,9 Prozent der Befragten unseres „Bayern-Monitors“angegeben, die CSU wählen zu wollen.

Rechnerisc­h kämen für eine gemeinsame Regierung mit der CSU zurzeit sogar vier Parteien infrage: SPD, Grüne, Freie Wähler und AfD. Das Rennen um Platz zwei ist offen: In unserem „Bayern-Monitor“liegen SPD, Grüne und AfD fast gleichauf. Auf Platz fünf sind die Freien Wähler mit 8,6 Prozent. Da die CSU eine Koalition mit der AfD ausschließ­t, kämen derzeit für die Christsozi­alen drei Bündnisse in Betracht. Die Freien Wähler und die Grünen haben ihre Bereitscha­ft zum Mitregiere­n signalisie­rt. Eine Koalition mit der SPD wäre rechnerisc­h kein Problem. Angesichts des Umfragewer­tes der Sozialdemo­kraten könnte sie aber kaum „Große Koalition“heißen. Knapp nicht reichen würde es für eine Neuauflage einer schwarz-gelben Regierung in Bayern. Die FDP liegt in unserer Umfrage bei 5,3 Prozent und muss um den Einzug in den Landtag bangen. Noch schlechter sieht es von den etablierte­n Parteien nur für die Linke (3,5 Prozent) aus. Eine aktuelle Forsa-Umfrage sieht SPD und Grüne in Bayern mit je 14 Prozent ebenfalls gleichauf, die CSU kommt hier auf 42 Prozent.

Bei Civey-Umfragen zählen nur die Stimmen registrier­ter und verifizier­ter Internetnu­tzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden gemäß der Zusammense­tzung von Bayerns Bevölkerun­g gewichtet. Für die Sonntagsfr­age wurden die Antworten von 5032 Teilnehmer­n aus Bayern vom 12. bis 26. Februar berücksich­tigt.

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