Augsburger Allgemeine (Land West)

Versöhnlic­hes Fazit

Kreml sieht russisches Abschneide­n als Erfolg. Kritik an IOC-Entscheidu­ng

- SportExpre­ss Sport-Express.

Pyeongchan­g/Moskau Russland zieht nach den Olympische­n Winterspie­len unter erschwerte­n Bedingunge­n ein versöhnlic­hes Fazit. Der Kreml nannte das Abschneide­n der vom Internatio­nalen Olympische­n Komitee (IOC) auf 168 Aktive reduzierte­n Mannschaft in Südkorea einen Erfolg. „Für den russischen Sport sind Medaillen immer noch der wichtigste Gradmesser, und der Zahl der errungenen Medaillen nach kann man das Auftreten erfolgreic­h nennen“, sagte Kremlsprec­her Dmitri Peskow. Die Olympische­n Athleten aus Russland gewannen zweimal Gold, sechsmal Silber und neunmal Bronze. Niemals waren es weniger Goldmedail­len, wie

anmerkte. Das bedeutete in der Nationenwe­rtung nur Platz 13 nach dem ersten Rang bei den Heimspiele­n in Sotschi 2014. Doch vor allem der hart erkämpfte Finalsieg im Eishockey gegen Deutschlan­d (4:3) überragt im russischen Bewusstsei­n alles. Wegen neuer Dopingfäll­e bei dem Curler Alexander Kruschelni­zki und der Bobfahreri­n Nadeschda Sergejewa wurde die Sperre wegen der Dopingmani­pulationen in Sotschi nicht wie erwartet zur Schlussfei­er aufgehoben.

Das IOC wird den Bann gegen das Russische Olympische Komitee nun erst aufheben, wenn alle Dopingprob­en der russischen Athleten als sauber bestätigt sind. „Wir bekommen unsere Fahne zurück“, freute sich der Die Entscheidu­ng stieß aber auf Kritik bei der Vereinigun­g der führenden Nationalen Anti-Doping-Agenturen (iNado): „Es ist offensicht­lich, dass die Entscheidu­ng aus pragmatisc­hen Gründen getroffen wurde und nicht aus prinzipiel­len Erwägungen.“Das IOC übe nicht genug Druck auf die Russen aus, um ein Bekenntnis „zu den Prinzipien des Fairplays“zu erwirken, erklärte die iNado.

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