Augsburger Allgemeine (Land West)
„Aus Prinzip für den FCA“
Wie das Kasperle Stadion-Orakel wurde
Hallo Herr Kasperle, nachträglich Glückwunsch zum 70. Geburtstag der Puppenkiste. Vor jedem Bundesligaspiel des FC Augsburg tippen Sie im Stadion das Endergebnis. Wie wurden Sie zum Orakel?
Kasperle: Urmel wollte den Job, ebenso Lukas oder Jim. Es war ein harter Wettbewerb, schließlich sind wir alle ziemliche Holzköpfe. Keiner wollte nachgeben. Letztlich haben wir das durch ein Fußballspiel gelöst, ich habe ihnen Knoten in die Beine gespielt. Lukas und Jim tröstet, dass in Augsburg nach einem FCA-Tor „Eine Insel mit zwei Bergen“gespielt wird.
Kritiker sagen, Sie würden immer nur 2:1 für den FCA tippen.
Kasperle: Aus einfachem Grund. Gegen Augsburg tippe ich aus Prinzip nicht, und ein 2:1-Heimsieg ist statistisch gesehen nach dem 1:1 das häufigste Resultat in der Bundesliga.
Wie sportlich sind Sie eigentlich?
Kasperle: Manchmal hänge ich ziemlich in den Seilen und bin verspannt. Bewegung hilft natürlich, Beine und Arme ausschütteln. Mitunter gehe ich auch mal zappeln in die Disco.
Mit 70 Jahren könnten Sie es doch ruhiger angehen lassen. Schon mal darüber nachgedacht, ihren Orakel-Job an Kater Mikesch oder Räuber Hotzenplotz abzugeben?
Kasperle: Nein, überhaupt nicht. Ich will selbstbestimmt altern und nicht die Marionette eines anderen sein. Ich halte lieber selbst die Fäden in der Hand.