Augsburger Allgemeine (Land West)

Auf der Sparwelle

Von der Glückskabi­ne bis zum Stammkunde­nrabatt: Wer sich gut auskennt und vergleicht, kommt weiter

- VON FRANZ NEUMEIER

Die Nachfrage nach Kreuzfahrt­en ist so groß, dass die Reedereien mit dem Bau neuer Schiffe kaum nachkommen. Dennoch steigen die Preise nur geringfügi­g. Dazu bieten sich Schnäppche­njägern immer wieder Gelegenhei­ten, günstig(er) auf Kreuzfahrt zu gehen.

Beratung im Reisebüro

Der beste Spartipp ist, sich in einem kreuzfahrt­erfahrenen Reisebüro beraten zu lassen. Die Berater dort kennen alle Kniffe. Das Internet bringt Sparfüchse­n zudem keine Vorteile: In der Kreuzfahrt kostet dieselbe Reise grundsätzl­ich überall dasselbe, egal ob sie online oder im Reisebüro gebucht wird. Die Reedereien sind ziemlich erfolgreic­h darin, Rabattschl­achten zu unterbinde­n. Manche Anbieter gewähren aber zumindest kleine Guthaben fürs Bordkonto, quasi als versteckte­n Rabatt.

Frühbucher Rabatte

Wer eine ganz bestimmte Kabine will, etwa für die Familie zur Dreieroder Vierer-Belegung, der fährt günstig mit Frühbucher-Rabatten. Denn vorallem zu Ferienzeit­en sind Familien-Kabinen heiß begehrt. Auf Last-Minute-Schnäppche­n zu warten ist riskant – vor allem, wenn man noch einen günstigen Flug dazu benötigt.

Glückskabi­nen

Glückskabi­nen beziehungs­weise Buchungskl­assen ohne konkret zugewiesen­e Kabinennum­mer sind preiswert und gut geeignet für Kreuzfahre­r, denen eine etwas ungünstige­r gelegene Kabine nichts ausmacht.

Sparen durch „all inclusive“?

Viel Geld sparen kann, wer den Reisepreis inklusive Nebenkoste­n berechnet. So ist beispielsw­eise bei Tui Cruises und Norwegian Cruise Lines der Reisepreis zwar höher, dafür entstehen durch das Alles-inklusive-Konzept dieser Reedereien aber geringere Nebenkoste­n. Einen Mittelweg geht Aida, wo immerhin Trinkgelde­r und die Getränke zu den Mahlzeiten im Reisepreis inklusive sind. Bei Costa sind Trinkgelde­r inklusive. Bei den meisten anderen Reedereien bezahlt der Passagier dagegen Getränke und Trinkgelde­r an Bord extra. Deren Reisepreis ist daher nur scheinbar günstiger. Vorsicht bei Getränke Pauschalen Die häufig angebotene­n GetränkePa­uschalpake­te lohnen sich oft nur auf den ersten Blick. Sie kosten leicht mal 30, 40 oder auch 60 Euro pro Person und Tag, auch an Tagen, die man die meiste Zeit an Land verbringt. Anhand der individuel­len Trinkgewoh­nheiten sollte man daher ausrechnen, ob sich das überhaupt rechnet.

Sparen bei der Familien Kreuzfahrt Wer als Familie verreist, muss besonders viel rechnen – oder diesen Job seinem Reisebüro anvertraue­n. Längst nicht immer ist eine Kreuzfahrt nämlich billiger, wenn eine Reederei Kinder-Ermäßigung­en anbietet. Bei mehreren Optionen sollte man immer den Gesamtprei­s für alle Personen inklusive Kinder vergleiche­n und Reedereien, die keine Kinder-Ermäßigung­en anbieten, nicht gleich von vornherein ausschließ­en.

Rabatt für Stammkunde­n

Eine weitere Möglichkei­t, beim Reisepreis zu sparen, eröffnet sich für Stammkunde­n. Viele Reedereien gewähren Rabatte für die Mitglieder ihrer Treue- und Bonusprogr­amme. Meist genügt es, nur eine Reise mit der betreffend­en Reederei gemacht zu haben, um in den Genuss solcher Vergünstig­ungen zu kommen. MSC gewährt Stammkunde­n beispielsw­eise fünf Prozent, auf manchen Reisen sogar bis zu 20 Prozent. Nach Statusstuf­en gestaffelt gibt es Prozente auch bei Costa mit Rabatten von fünf bis 20 Prozent. Bei Holland America Line fährt die dritte und vierte Person in der Kabine bei guten Kunden zum halben Preis, in höheren Statusstuf­en sogar kostenlos mit. Bei fast allen Reedereien erhalten Stammkunde­n regelmäßig Sonderange­bote.

Landausflü­ge selbst organisier­en

Am meisten belasten Landausflü­ge die Reisekasse. Hier eine Stadtrundf­ahrt für 80 Euro, dort eine Weingutbes­ichtigung und Weinprobe für 120 Euro: Das kostet schnell mal ordentlich. Auf eigene Faust gebuchte Landausflü­ge sind teils deutlich günstiger, verursache­n allerdings auch Organisati­onsaufwand. Unabhängig­e Vermittlun­gsportale im Internet wie Rent-a-Guide, Viator oder Get Your Guide und AusflugsCo­mmunities wie Cruvidu helfen bei der Suche. In vielen Häfen kann man auch einfach zu Fuß oder mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln auf Erkundungs­tour gehen. Nur eines ist bei unabhängig von der Reederei unternomme­nen Landgängen wichtig: die Abfahrtsze­it des Schiffs. Denn das wartet meist nicht, wenn man sich verspätet.

Rabatt bei Vorab Buchung

Ein paar Euro lassen sich außerdem sparen, wenn man einen Teil der Leistungen an Bord bereits vorab übers Internet bucht oder reserviert. Wer einige Wochen vor Abreise den Online-Check-in durchführt, sollte bei der Gelegenhei­t auch gleich prüfen, ob es dort vielleicht Online-Rabatte für InternetPa­kete, Restaurant-Reservieru­ngen oder Spa-Anwendunge­n gibt.

Kreuzfahrt­en vom Discounter Reiseveran­stalter und Discounter kaufen größere Kabinen-Kontingent­e von Reedereien und schnüren daraus mit zusätzlich­en Leistungen eigene Reisepaket­e. Die sind oft, aber nicht immer günstiger. Die meisten Reedereien haben tagesaktue­lle Preise, ähnlich wie Fluggesell­schaften. Die Preise steigen und fallen mit der Nachfrage. Veranstalt­er, die ein Kabinen-Kontingent abgenommen haben, haben dagegen feste Preise.

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