Augsburger Allgemeine (Land West)
Im Laufschritt Sportprobleme erkennen
Mit einer Bewegungsanalyse lassen sich die Ursachen für viele Verletzungen finden. In Göggingen profitieren davon auch Freizeitsportler. Dabei steigern sie nicht nur die Leistung
Göggingen Für Spitzensportler gehört eine Bewegungsanalyse zum Alltag. Doch auch immer mehr Freizeitathleten lassen ihre Laufoder Fahrradtechnik von einem Fachmann unter die Lupe nehmen, um Verletzungen in den Griff zu bekommen oder erst gar nicht entstehen zu lassen.
In Göggingen bietet das Sanitätshaus Drescher und Lung mit „just in motion“eine umfassende Analyse an. Christoph Hoerter ist Orthopädie-Schuhtechnik-Meister und zertifizierter Bewegungsanalytiker. Seit 2006 beschäftigt er sich damit, wie man mit technischen Hilfsmitteln wie Einlagen, aber auch durch gezieltes Einwirken auf die Muskulatur gesundheitliche Probleme in den Griff bekommt. „Angefangen habe ich mit der Versorgung von Kindern“, erzählt er. Dann wären immer häufiger auch die Papas gekommen und wollten ihre Lauftechnik analysiert haben. „Also haben wir ein Laufband angeschafft.“Die Analysen sprachen sich zu den Triathleten herum – das Angebot wur- de um ein Laufrad erweitert. Sportvereine suchten eine Möglichkeit, die Sprungkraft ihrer Sportler zu untersuchen. „Wir sind mittlerweile ziemlich gut ausgestattet“, so Hoerter. Das Angebot umfasst eine komplette sportmedizinische Bewegungsanalyse mit Sichtweise auf Orthopädie, Biomechanik, Trainingsmethoden, Laufstil sowie Lauftechnik. 2013 entstand der Name „just in motion“.
Wer sich in die Hände von Christoph Hoerter und seinem Kollegen Stefan Vorgeitz begibt, muss Zeit mitbringen. Rund zwei Stunden dauert die Analyse inklusive einer detaillierten Nachbesprechung, in der der Sportler auch Trainingstipps für seine individuellen Probleme bekommt. 160 Euro kostet sie. „Mittlerweile schicken uns auch Orthopäden, Physiotherapeuten und Osteopathen Patienten mit Langzeitbe- schwerden, die bei einer herkömmlichen Untersuchung nicht zu entdecken sind. „Kein Arzt hat so lange Zeit für eine Untersuchung“, weiß Hoerter.
Die Analyse beginnt mit einer Kennzeichnung bestimmter Gelenke und Referenzpunkte am ganzen Körper. Mit einem schwarzen Stift werden die Lage der Kniescheibe eingezeichnet, der Verlauf der Achillessehne, die Hüfte und die Wirbelsäule. Später bei der Auswertung kann man auf dem Bildschirm so genau sehen, ob die Hüfte gerade steht oder wie stark man beispielsweise als Läufer bei der Landephase einknickt.
Bevor es aufs Laufband geht, steht bei Läufern noch eine dreidimensionale Vermessung des Fußgewölbes an. Die Untersuchung wird per Video aufgezeichnet – bei der Besprechung können so Abweichungen am Bild gezeigt werden. „Was wir hier tun, ist Meckern auf extrem hohen Niveau“, sagt Hoerter. Jede Abweichung von der Norm werde aufgedeckt. „Deshalb ist die Nachbesprechung so wichtig, damit der Sportler einordnen kann, was die Abweichungen bedeuten.“Nicht alles müsse behandelt werden und oft könne man durch einfache Übungen oder Hilfsmittel viel bewirken. Neben den Analysedaten, die der Sportler nach der Untersuchung auf einem Datenträger mit nach Hause nehmen darf, findet er auch Übungsvorschläge für seine spezifischen Probleme.
Ähnliche Analysen führen in Augsburg noch andere Anbieter durch, darunter in Göggingen die Hessingpark-Clinic. Vorteil für Sportler ist bei „just in motion“laut Hoerter, dass sie dort aus einer großen Auswahl an Laufschuhen den optimalen für sich auswählen können.
Hoerter ist überzeugt, dass sich die meisten Sportlerprobleme durch regelmäßiges, gezieltes Training beseitigen lassen. Selbst die Versorgung mit Sporteinlagen ist für ihn nur ein Übergang. „Ziel ist es immer, irgendwann auf die Hilfsmittel verzichten zu können.“
In der Nachbesprechung erhalten die Sportler individuelle Tipps
Näheres zur Bewegungsanalyse gibt es im Internet unter www.just in motion.de