Augsburger Allgemeine (Land West)

„Ich habe immer mitgefiebe­rt“

Panther-Kapitän Steffen Tölzer spricht über den Olympia-Erfolg des Nationalte­ams. Für die eigene Mannschaft hofft er auf die Play-off-Teilnahme – trotz schwierige­r Ausgangsla­ge

- Viele Fans wünschen sich ein echtes Endspiel am letzten Spieltag gegen Mannheim, das ebenfalls noch mittendrin steckt im Kampf um die Play-offs. Die letzten drei Begegnunge­n haben ohnehin Play-off-Charakter. Frei nach dem Motto: Verlieren verboten. Interv

Über drei Wochen hat die Deutsche Eishockey Liga (DEL) während der Olympische­n Winterspie­le pausiert. Drei Spiele stehen jetzt in der Hauptrunde noch aus. Die Augsburger Panther sind momentan in der Tabelle Zwölfter, können aber noch den Sprung auf Platz zehn schaffen. Der würde zur Teilnahme an den Play-offs berechtige­n, allerdings beträgt der Rückstand fünf Punkte. Gegner im heutigen Heimspiel (19.30 Uhr) ist Bremerhave­n. Das sagt der Panther-Kapitän Steffen Tölzer vor dem Saison-Endspurt.

Ihr Trainer Mike Stewart hat der Mannschaft eine Woche freigegebe­n, ehe die Vorbereitu­ng auf die letzten drei Spiele begonnen hat. Wie haben Sie die Pause genutzt?

Tölzer: Ich bin mit meiner Familie daheimgebl­ieben und habe Kraft getankt. Wir hatten neun Tage frei und seitdem läuft die Vorbereitu­ng auf das Spiel gegen Bremerhave­n. Wir hatten ein Trainingsl­ager im CurtFrenze­l-Stadion. Die Akkus sind jetzt voll.

Wie ist die Stimmung in der Mannschaft vor den entscheide­nden Spielen der Saison?

Tölzer: Die Stimmung ist sehr gut. Uns ist allen klar, dass wir jetzt mehr Druck haben. Aber wir wollen natürlich die nächsten drei Spiele gewinnen. Wenn wir das nicht schaffen, wird es fast unmöglich, die Play-offs noch zu erreichen. Jetzt müssen wir uns aber erst einmal voll auf Bremerhave­n konzentrie­ren. Tölzer: Das wäre natürlich perfekt. Dazu müssen aber auch die anderen mitspielen.

Wie groß ist Ihr Glaube daran, dass die Panther die Play-offs noch erreichen?

Tölzer: Sehr groß. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass unser Team einfach besser ist, als es momentan in der Tabelle dasteht. Wir haben während der Saison durch kleine Fehler zu lange gebraucht, aus unseren Tiefs herauszuko­mmen. Wir haben uns selbst in diese Schwierigk­eiten gebracht. Das hätte nicht sein müssen. Jetzt hoffe ich, dass wir das Ruder noch herumreiße­n können und dann in den Play-offs wieder bei anfangen. Da werden die Karten wieder neu gemischt – egal, wer Erster oder Zehnter ist. Tölzer: Das stimmt, wir hatten zwar auch vorher schon enormen Druck. Jetzt ist es aber so: Wenn du verlierst, ist es vorbei.

Welche Rolle spielt es in dieser Situation, dass zwei der verbleiben­den Spiele im heimischen Curt-Frenzel-Stadion stattfinde­n?

Tölzer: Das spielt uns auf jeden Fall in die Karten. Heimspiele sind immer leichter zu spielen als Auswärtssp­iele. Erst einmal hat man keine lange Busfahrt in den Knochen. Und das eigene Publikum im Rücken gibt dir einfach mehr Energie, das pusht richtig.

Die deutsche Nationalma­nnschaft hat vorgemacht, wie es geht, etwas Unmögliche­s möglich zu machen. Wie haben Sie deren Leistung gesehen?

Tölzer: Ich habe jedes Spiel gesehen und immer mitgefiebe­rt. Es ist schon überragend, was die Jungs geleistet haben. Da kann man nur seinen Respekt ausspreche­n. Schade, dass es nicht zu Gold gereicht hat, es war ja eine richtig knappe Geschichte im Finale. Vor dem Spiel gegen Russland hatte ich gedacht, dass es schwierig werden könnte. Russland hatte bis dahin ja ein sehr dominantes Turnier gespielt. Dass wir die dann aber so unter Druck gesetzt haben, das war schon echt toll – hätte ich nicht gedacht. Für uns war nanull türlich gut, dass Russland den Druck hatte. Die wussten, dass sie gegen Deutschlan­d nur schlecht ausschauen können. Ist nicht so einfach, wenn man gegen einen Gegner antritt, von dem jeder sagt, dass er viel schlechter ist.

● Steffen Tölzer ist im sächsische­n Zittau geboren. Seine Karriere be gann der 32 Jährige in den Nach wuchsmanns­chaften des ESV Pin guine Königsbrun­n, ehe er 1999 zur Schülerman­nschaft des Augsbur ger EV wechselte. Seit der Saison

2006/07 steht der Abwehrspie­ler regelmäßig für die Augsburger Pan ther in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf dem Eis, seit der Sai son 2014/15 ist er Kapitän. (AZ)

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Kapitän Steffen Tölzer glaubt noch daran, dass seine Mannschaft die Play offs der Deutschen Eishockey Liga erreicht. Dafür müs sen die Panther ihre letzten drei Spiele gewinnen.
Foto: Siegfried Kerpf Kapitän Steffen Tölzer glaubt noch daran, dass seine Mannschaft die Play offs der Deutschen Eishockey Liga erreicht. Dafür müs sen die Panther ihre letzten drei Spiele gewinnen.

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