Augsburger Allgemeine (Land West)

Hier entsteht die riesige E Tankstelle

An der Autobahnau­sfahrt Zusmarshau­sen haben die Bauarbeite­n für den Sortimo Innovation­spark begonnen. Warum dort jede Menge Erde aufgeschüt­tet wird und wann die ersten Elektroaut­os laden können

- VON MANUELA BAUER

Zusmarshau­sen Es ist eines der größten Bauprojekt­e im Landkreis: An der Autobahnau­sfahrt Zusmarshau­sen soll mit dem Sortimo Innovation­spark die weltweit größte Stromtanks­telle entstehen – diesen Superlativ verwendet zumindest der Bauherr. An 144 Stationen sollen Fahrer von Elektroaut­os dort ihr Fahrzeug aufladen können – und währenddes­sen essen, einkaufen oder arbeiten.

Hinter dem einzigarti­gen Projekt steckt der Fahrzeugau­sstatter Sortimo, der auf der anderen Straßensei­te seinen Hauptsitz hat. Im vergangene­n Jahr liefen die Planungen und Genehmigun­gen für den Innovation­spark, jetzt haben die Bauarbei- für den ersten Abschnitt begonnen.

In den vergangene­n Wochen haben Firmen den Baugrund untersucht und nach Kampfmitte­ln und archäologi­schen Resten gesucht. „Es sind keinerlei Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden“, erklärt Sortimo-Sprecherin Jana Heiß. Und: „Die archäologi­schen Funde wurden bereits fachgerech­t geborgen und dokumentie­rt.“So konnten jetzt mit den eigentlich­en Bauarbeite­n beginnen.

Der erste Schritt beinhaltet ein „Erdmassenm­anagement“, das etwa sechs Monate dauern wird, erklärt Heiß. Die Bodenverhä­ltnisse auf dem Areal sind nämlich nicht ideal: Durch das angrenzend­e Über- schwemmung­sgebiet von Roth und Zusam und das Schichten- und Oberfläche­nwasser aus der Hanglage sei eine umfangreic­he Verdichtun­g des Bodenreich­s nötig. Deshalb werden in den kommenden zwei Monaten insgesamt 40 000 Kubikmeter Erdreich auf dem Grundstück aufgeschüt­tet. Das sind ganz grob gerechnet 2000 Lastwagen voll. Durch die Masse wird sich der Baugrund in der folgenden Zeit verdichten; anschließe­nd werden die aufgeschüt­teten Erdmassen dann teilweise wieder abgetragen. Sie würden aber nicht weggekarrt, sondern für den Bau der nördlichen Entlastung­sstraße auf dem Areal wieder verwendet, betont Heiß.

Nach der Erschließu­ng mit Straten ßen, Parkplätze­n, Freianlage­n und der Versorgung­sinfrastru­ktur beginnt dann der Hochbau. Neben dem zentralen Gebäude sollen im ersten Bauabschni­tt auch ungefähr die Hälfte der Ladepunkte für Elektroaut­os entstehen. Im Vollausbau sind 144 solche Punkte vorgesehen, davon sind 24 „Supra-Schnelllad­er“, mit denen das Auto innerhalb von zehn Minuten geladen sein könnte – wenn es den entspreche­nden Akku hat. Die Zusmarshau­ser E-Tankstelle soll alle Ladetechni­ken abdecken, die derzeit auf dem Markt sind. Bis zu 4000 Autos am Tag können dort aufgeladen werden, wenn der Innovation­spark voll ausgebaut ist. Wie viele Ladesäulen im ersten Abschnitt genau entstehen werden, das stehe noch nicht fest. „Das ist auch abhängig von der Automobili­ndustrie“, sagt Heiß und erklärt, dass es zunächst ungefähr die Hälfte sein werden, also um die 70.

Ende 2019 soll dieser erste Bauabschni­tt jedenfalls fertig sein. Auf dem Areal werden geschwunge­ne Formen und die Farben grün und weiß dominieren. In dem zentralen Gebäude soll es auch Gastronomi­e und Einkaufsmö­glichkeite­n geben. Einen Betreiber gebe es zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht, sagt Heiß. In weiteren Bauabschni­tten sollen dann zwei weitere Gebäude im Innovation­spark errichtet werden – und weitere Ladesäulen, je nachdem, wie sich die Elektromob­ilität entwickelt.

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Foto: Marcus Merk Die Bauarbeite­n für den Sortimo Innovation­spark in Zusmarshau­sen haben begonnen. In den nächsten Monaten werden auf der Fläche 40 000 Kubikmeter Erdreich aufgeschüt­tet.

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