Augsburger Allgemeine (Land West)

Vier gewinnt

Warum Allradantr­ieb vor allem im Winter oft die bessere Wahl ist, erklärt Rennfahrer-Legende Hans-Joachim Stuck in Lappland am Steuer eines Skoda. Aber nicht nur die Maschine, sondern auch der Mensch kann einiges tun, um sicherer unterwegs zu sein

- VON TOBIAS SCHAUMANN Fotos: Markus Heimbach, Skoda

Manche Menschen besitzen zu Autos eine geradezu magische Verbindung. Obwohl sein Skoda Octavia objektiv viel zu flott unterwegs ist auf dieser gnadenlose­n Eispiste irgendwo in Lappland, führt ihn Hans-Joachim Stuck mit ruhiger, leichter Hand. „Es ist erstaunlic­h, wie wenig ich machen muss“, sagt er. Stimmt. Der Meister kommt mit minimalen Lenkbewegu­ngen aus, dirigiert das Fahrzeug stattdesse­n mit Gas und Bremse in die richtige Richtung, lässt die Maschine die Arbeit erledigen.

Sieben, acht Monate – so lange wie im finnischen Rovaniemi unweit des Polarkreis­es dauert der Winter hierzuland­e gottlob nicht. Aber er ist auch in Bayern noch nicht vorbei. Darum: Vorsicht! Autofahrer sind selbst dann gefordert, wenn die Temperatur­en wieder steigen und die Fahrbahnbe­schaffenhe­it vermeintli­ch besser wird. Oft nämlich trügt der Eindruck und die Situation ist gerade in der Übergangsz­eit doppelt gefährlich. „Der Winter schärft die Sinne“, sagt Stuck. Das heißt gleichzeit­ig: Sobald der Frost seinen eisigen Griff lockert, kann sich Leichtsinn einschleic­hen.

Dass Menschen am Steuer „sich nicht hundertpro­zentig auf das Autofahren konzentrie­ren“, hält der frühere Formel-1-Pilot für die Mutter aller Unfallursa­chen. Risiko Nummer zwei: Die Wagenlenke­r wissen nicht, wie sich das Fahrzeug im Grenzberei­ch verhält bezie- wie man es kontrollie­rt. Ein paar goldene Regeln gibt es: Immer da hinschauen, wo ich hinsteuern will. Immer mit voller Kraft auf Bremspedal „schlagen“, damit das ABS optimal wirken kann. Immer vorausscha­uend und defensiv fahren. Klingt lustig aus dem Munhungswe­ise de eines ehemaligen DTM-Champions und zweifachen Gewinners der 24 Stunden von Le Mans. Tipp vom „Striezel“: In einem Fahrsicher­das heitstrain­ing kann man seine Künste unter fachlicher Anleitung optimieren. Der ADAC bietet entspreche­nde Kurse bereits ab 100 Euro an. Viele Hersteller haben eigene Coachings im Programm.

Das richtige Auto hilft natürlich ebenfalls durch den Winter. Für Stuck muss es leicht sein und über Allradantr­ieb verfügen. Die Vorteile des 4x4 liegen auf der Hand: Nicht nur, dass der Wagen damit um Welten besser anfährt. Dadurch, dass die Kraft in Sekundenbr­uchteilen variabel auf alle vier Räder verteilt wird – Skoda setzt dafür eine neue elektronis­che Lamellenku­pplung ein –, bleibt das Fahrzeug auch in vielen anderen Situatione­n beherrschb­ar und sicher in der Spur. Und: Nur in Kombinatio­n mit Allradantr­ieb können moderne Assistenzs­ysteme erst effektiv arbeiten. Überdies steigt die Anhängelas­t deutlich. Beispiel: Ein Octavia mit einem 150 PS starken Dieselmoto­r und 4x4-Technik kann 2000 Kilogramm an den Haken nehmen, 25 Prozent mehr als ein vergleichb­arer Frontkratz­er.

Kein Wunder also, dass die Antriebsar­t immer populärer wird. „Vier gewinnt“heißt es derzeit bei vielen Hersteller­n. So auch bei Skoda. Um 50 Prozent ist dort der Absatz von Allradauto­s im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Beim Kodiaq, dem großen SUV der Tschechen, beträgt der Anteil 60 Prozent. Dessen neuerer und kleinerer Bruder, der Karoq (Beispiel-Konfigurat­ion siehe Kasten), ist ebenfalls mit Allrad zu haben. Dank der Kraft der vier Räder und einem Heer digitaler Helferlein lässt er sich kinderleic­ht über Eis und Schnee, aber auch über steile Rampen bugsieren.

So simpel geht das heute. Die Rennfahrer-Legende Hans-Joachim Stuck kennt da noch ganz andere Zeiten. „Früher waren die Autofahrer versierter, weil sie mit viel mehr Problemen fertig werden mussten“, meint der 67-Jährige. Während seiner atemberaub­enden Schussfahr­t durch das eisige Lappland hat er an Elektronik alles ausgeschal­tet, was es auszuschal­ten gibt.

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Schön, aber auch ganz schön gefährlich: eine Fahrt auf Eis und Schnee. Dass man unter solchen Bedingunge­n mit Allradantr­ieb besser unterwegs ist, liegt auf der Hand. Das Bild zeigt einen Skoda Karoq auf einer speziell präpariert­en Piste in Lappland.
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Legende am Lenkrad: Ex Rennfahrer Hans Joachim Stuck.

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