Augsburger Allgemeine (Land West)

Heute fällt eine wichtige Entscheidu­ng

Airbus muss Auftragsla­ge und Personalbe­stand in Einklang bringen. Deshalb sollen Stellen abgebaut werden

- VON ANDREA WENZEL

Es klang dramatisch, als es hieß, Airbus wolle 3600 Stellen abbauen und das Augsburger Tochterunt­ernehmen Premium Aerotec sei davon stark betroffen. Es kursierten Zahlen von 300 bis 400 Beschäftig­ten, die ihren Arbeitspla­tz verlieren könnten. Mittlerwei­le wurde die Meldung seitens des Luftfahrtk­onzerns relativier­t. Auch Premium Aerotec-Sprecher Markus Wölflem tritt auf die Bremse. „Wegen sinkender Auftragsza­hlen soll die Produktion beim A380 und dem Militärtra­nsporter A400M gekürzt werden. Nun prüft Airbus, wie viele Mitarbeite­r von einer solchen Maßnahme betroffen wären und wie man damit umgehen soll.“

Von konkreten Stellenstr­eichungen sei keine Rede. Es gehe darum, eine Kennzahl für die Beschäftig­ten zu nennen, für die Alternativ­en gesucht werden müssten.

An das heutige Treffen zwischen der Konzernspi­tze und dem europäisch­en Betriebsra­t hat Wölfle daher keine großen Erwartunge­n. „Wir befinden uns am Anfang eines langen Diskussion­sprozesses, in dem zu klären ist, wo man wie gegensteue­rn kann und muss. Es wird am Mittwoch also keine konkreten Zahlen geben, wie viele Stellen an welchem Standort gestrichen werden sollen. Es wird maximal benannt werden, für wie viele Beschäftig­te ab 2020 eine Alternativ­e gesucht werden muss.“Das könnten beispielsw­eise Umschichtu­ngsmaßnahm­en oder Generierun­g neuer Projekte sein. Mit beiden Mitteln hat der Konzern Erfahrung. Zuletzt wurde die Produktion des Eurofighte­r in Augsburg gestoppt, die Mitarbeite­r auf andere Projekte verteilt. Mit Wiederaufn­ahem der Produktion des Militärfli­egers kommen die Fachkräfte nun zurück an ihre alte Wirkungsst­ätte.

Dass es am Ende dennoch zu Stellenstr­eichungen in Augsburg kommen wird, will Wölfle nicht ausschließ­en. „Es wird Bereiche geben, da werden diese Pakete nicht ausreichen.“In welcher Größenordn­ung das einen Abbau von Stellen bedeuten würde, sei unklar. Zudem gebe es Möglichkei­ten, sozial verträglic­he Lösungen zu finden. Beispielsw­eise, indem vakante Stellen nicht nachbesetz­t werden oder Mitarbeite­r in Altersteil­zeit gehen.

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