Augsburger Allgemeine (Land West)
Denkmalschutz einmal anders
Stetten-Schülerinnen inszenieren eine Horror-Nacht, bei der es wild zugeht
Polizistinnen durchsuchen Zuschauer nach Drogen, Sensenmänner holen hasenfüßige Ehemänner, Jugendliche verschwinden im Siebentischwald – bei der „HorrorNight“im Stetten-Institut sorgte der Theaterkurs der Oberstufe an sechs verschiedenen Aufführungsorten im dunklen Schulgebäude für Heiterkeit und Gänsehaut bei den Zuschauern.
Die Horror-Night war eines von mehreren Elementen eines kombinierten Denkmalschutz-Projektes, an dem das P-Seminar „Fotografie und Grafikdesign“, der Kunstkurs Q12 und das Oberstufentheater zusammengearbeitet haben. Rund 40 Schülerinnen waren beteiligt. Während der Horror-Night wurden futuristisch anmutende Theater-Modelle ausgestellt, die für viel Begeisterung sorgten.
Auf einer Leinwand wurden Fotos, die im P-Seminar unter der Leitung von Kunstlehrerin Kirsten Gerhardt entstanden waren, unter anderem aus dem Augsburger Theater, gezeigt. Eine Ausstellung im Foyer erzählte von Interviews mit Augsburgern zum Thema Theater und anderen Denkanstößen für Kultur im urbanen Raum. „Wir haben erarbeitet, dass der Denkmalschutz mit den Fassaden in einer Stadt die Geschichte und die Geschichten einer Stadt bewahren will“, erzählt Willibald Spatz, Biound Chemielehrer am Stetten-Gymnasium, Leiter der Theatergruppe und verantwortlich für das Denkmalschutz-Projekt. Auch bei der anstehenden Sanierung des Theaters Augsburg geht es ja viel ums Thema Denkmalschutz.
„Wir Lehrer haben die Schüler dann aufgefordert, sich Geschichten auszudenken, die hinter den Fassaden unserer Stadt spielen könnten.“So entstanden fünf Geschichten, die Gruppen von Schülerinnen in vier Klassenräumen, im Forum und im Barbara-Saal spielten. Die Zuschauer waren in Gruppen eingeteilt und wechselten also alle zehn Minuten den Ort. Möglich wurde dieses besondere Projekt durch die Unterstützung der deutschen Denkmalstiftung. Rund 1200 Euro stellte sie der Schule zur Verfügung.